Konstruktion: Attribution_Argument:(N_PP)N

Auf der Müllverbrennungsanlage: Auf den ersten Blick sind Professor Lajos Keresztes' Bilder hübsch. Doch das Motiv ist hässlich: Seit 40 Jahren fotografiert der Nürnberger Künstler Müll. Er wolle die Menschen nicht abschrecken, sagt der 80-Jährige, sie sollen sich vielmehr bei genauerer Betrachtung näher mit der unschönen Seite der Überflussgesellschaft beschäftigen. 950 Tonnen Restmüll schmeißen die Nürnberger weg, jeden Tag. Die Müllverbrennungsanlage in der Hinteren Marktstraße 4 arbeitet rund um die Uhr und kommt nicht hinterher. Und der Umgang wird trotz Mülltrennung verantwortungsloser: Wertvolle Elektrotkleinteile landen im Restmüll, öffentliche Container werden ohne Rücksicht auf Kapazitätsgrenzen zugemüllt. Die zunehmende Egomanie wird auch am Tag der offenen Tür deutlich. Der Andrang ist enorm , und
{
das
KE:Deverbales_BezugsnomenGeschubse
KE:Präpositionalattributum die begehrten Plätze mit Blick von oben auf den Müllberg
}
auch . Der Satz eines Besuchers angesichts der vielen Kinder lässt frösteln: "Sind wir hier im

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NUZ13/OKT.00999 Nürnberger Zeitung, 14.10.2013, S. 11; Müllverbrennungsanlage und U-Bahn-Bau: Die Stadt öffnet Türen, die sonst verschlossen bleiben

Kurzname der Konstruktion:

Attribution:(N_PP)N-2

Diese Konstruktion ist Teil der Konstruktionsfamilie Attribution:(N_PP)N

Die Konstruktion wird in der Literatur bzw. in Grammatiken auch thematisiert unter:

Struktur/Form der Konstruktion:

(N_PP)N

Die Konstruktion Attribution_Argument:(N_PP)N stellt einen Untertyp zu der Konstruktion Attribution:(N_PP)N dar (Konstruktionsfamilie: Attribution:(N_PP)N), welche wiederum einen Bauplan zur Erweiterung eines nominalen Kopfes durch eine nachgestellte Präpositionalphrase bildet. Der Bauplan bei der Attribution_Argument:(N_PP)N-Konstruktion entspricht grundsätzlich dem dieser Mutterkonstruktion. Darüber hinaus liegen bei Attribution_Argument:(N_PP)N zusätzliche Beschränkungen auf den Fillern der KE:

  1. Das KE:Deverbales_BezugsnomenBezugsnomen ist deverbal.
  2. Das KE:PräpositionalattributPräpositionalattribut besteht aus einer Präpositionalkonstruktion, die direkt ein Frame-Element festlegt, das nicht lokal oder temporal zu interpretieren ist.

Darauf, dass es sich bei entsprechenden Präpositionalphrasen um bedeutungstragende und produktive Muster handelt, wurde verschiedentlich hingewiesen (vgl. z.B. Rostila 2007, 2018, Höllein 2019, 2020 und Zeschel, Proost & Laptieva 2020).

Das deverbale Bezugsnomen (z.B. Suche, Frage oder Gedanke) verweist (in Abhängigkeit von der Anwesenheit und Art von die Gesamtphrase spezifizierenden Artikeln) referentiell oder generisch auf ein Ereignis bzw. eine Menge von Ereignissen. Bei lokal oder temporal zu interpretierenden Präpositionalphrasen in der Position des KE:PräpositionalattributPräpositionalattributs entspricht die durch letzteres vorgenommene Modifikation einer temporalen oder lokalen Verortung – im Einklang mit den Frameelementen Ort und Zeit, welche die Frames der Verben, von denen das Bezugsnomen abgeleitet ist, bzw. der Frame, von dem sie erben, in der Regel auch vorsehen (alternativ formalisierbar als Spezifizierungen der Ereignisvariablen). Dies lässt sich etwa durch das folgende Beispielpaar verdeutlichen:

(1) Egon suchte erfolglos im Wald.

(2) Egons Suche im Wald war erfolglos.

In der Konstruktion Attribution_Argument:(N_PP)N hingegen wird das KE:PräpositionalattributPräpositionalattribut nicht durch eine lokal/temporal zu interpretierende Präpositionalkonstruktion besetzt, sondern durch eine, die direkt ein Frame-Element wie das Gesuchte als Teil des Suchen-Frames (bei Höllein 2019, 2020 die „semantische Nische“ QUAESITUM) enkodiert. Dies wäre bei folgendem Beispielpaar der Fall:

(3) Egon suchte erfolglos nach Fido.

(4) Egons Suche nach Fido war erfolglos.

Der Suchen-Frame kann in dem obigen Beispiel von suchen (bzw. Suche) von nach Fido oder von beiden gemeinsam evoziert werden. Das wird an folgendem Beispiel deutlich:

(5) Nach Mitternacht suchte Egon erfolglos nach Fido.

(5') Egons Suche nach Fido war erfolglos.

(5'') Egons Suche nach Mitternacht war erfolglos.

Dass nach Mitternacht in (5) und (5'') temporal (und damit in 5 als Adverbial), nach Fido in (5) und (5') hingegen als Gegenstand der Suche (und damit in (5') als KE:Präpositionalattribut„Rektionsattribut“ , in (5) als Präpositionalobjekt interpretiert wird, bestimmt sich also wesentlich als Effekt der Präposition im Zusammenspiel mit einem von ihr regierten Nomen mit dem passenden semantischen Typ: Handelt es sich um einen Zeitpunkt oder ein Ereignis (nach fünf, nach Mitternacht, nach dem Abendessen), erfolgt die Interpretation als Temporalattribut/-adverbial; handelt es sich hingegen um ein Objekt oder abstraktes Konzept (Fido, ein Hund, (der) Sinn), erfolgt die Interpretation als Frame-Element Gesuchtes und damit entsprechend als KE:Präpositionalattribut„Rektionsattribut“/Präpositionalobjekt. Eine solche Disambiguierung per Frame bzw. Frame-Element wird von Symanczyk Joppe (2023) für Verblesarten vorgeschlagen.

Die Konstruktion hängt zusammen mit einer entsprechenden Präpositionalobjektkonstruktion Relation:(V_PP)V. In der hier vorgeschlagenen Modellierung entsteht dieser nicht nur lexikalisch gesteuert – denn ansonsten wären produktive Verwendungsweisen (s. Weiterführende Informationen) ausgeschlossen – sondern auch gesteuert durch die Eigenbedeutung des jeweiligen KE:PräpositionalattributPräpositionalattributs bzw. des Präpositionalobjektes. Die Unterscheidung Adverbial vs. Präpositionalobjekt bzw. Lokal-/Temporalattribut vs. Rektionsattribut ist wiederum ein Reflex der Evokation sehr spezifischer Frames durch die „Präpositionalobjekte“/„Rektionsattribute“, im Gegensatz zu der Kompatibilität mit einer Vielzahl von Frames durch die Adverbiale/Lokalattribute. Auch klassische Kriterien wie „Nichtaustauschbarkeit“ der Präposition bei Pröpositionalobjekten erklären sich dadurch: Die „austauschbaren“ Lokal-/Temporalpräpositionen sind Ausdruck der semantischen Ausdifferenzierungen der hochfrequenten FE Ort und Zeit, die für die Präpositionen der Präpositionalobjekte – welche auf konkretere, weniger frequente FE verweisen – nicht oder nicht in demselben Ausmaß gegeben sind.

Weiterführende Informationen

Dass die Konstruktion einerseits produktiv ist, dass die Frame-Evokation andererseits wesentlich von der nachgestellten KE:PräpositionalattributPräpositionalphrase gesteuert wird, zeigt sich an ‚produktiven‘ Verwendungen mit Verben, deren Valenzrahmen kein Präpositionalobjekt vorsieht, wie wühlen, graben oder buddeln, in der Position des KE:Deverbales_Bezugsnomendeverbalen Bezugsnomens (vgl. dazu im Kontext von Präpositionalobjekten z.B. Rostila 2007, 2018; Höllein 2019, 2020).

(6) Fidos Gewühle/Buddelei nach einem Knochen war erfolglos.

(7) Fidos Gewühle/Buddelei nach Mitternacht war erfolglos.

(8) Fidos Gewühle nach dem Abendessen war erfolglos.

Haben nicht die Europäer die Kolonialkriege zu den Muslimen getragen? Nein ,
{
die deutsche
KE:Deverbales_BezugsnomenBuddelei
KE:Präpositionalattributnach Gräben aus den Türkenkriegen
}
dient nur dazu , die anderen Gräben zuzuschütten , die noch vor einer Generation Deutschland von Europa trennten , um bei sich und anderen die letzten Zweifel am eigenen Europäertum zu beseitigen . Gerade aus deutscher Perspektive ist das kulturelle Argument zweischneidig.

F1568E...E19A86
Die Zeit, 19.09.2002, Nr. 39

Zerstöre damit ihre eigene Grundlage, die Glaubwürdigkeit.
{
Dieses
KE:Deverbales_BezugsnomenWühlen
KE:Präpositionalattributnach immer neuen Skandalen
}
. Jetzt beispielsweise stürzen sich alle Medien auf sein Einkommen.

D6FDB6...5D6113
Die Zeit, 26.08.2010, Nr. 35

Da weder wühlen noch buddeln ein Präpositionalobjekt vorsehen, kann hier auch nicht – wie manchmal bei „Rektionsattributen“ argumentiert wird – davon ausgegangen werden, dass die Interpretation der PP in (7) als Objekt der Suche valenziell gesteuert wird – die Bedeutung muss hier durch die in Konstruktion Suchziel:nach_NP, die von Attribution_Argument:(N_PP)N benutzt wird, zustandekommen. In (6) kann dies nur die Rolle/das FE Gesuchtes sein, die den Suchen-Frame evoziert, in (7) nur die Rolle/das FE Ereigniszeit, das selbst keinen spezifischen Frame evoziert, da es von einer Vielzahl von Frames geteilt/geerbt wird. Die Interpretation von (8) hingegen ist vom Kontext abhängig, der klären muss, ob Abendessen als Objekt oder als Ereignis zu verstehen ist.

Voraussetzungen für solche produktiven Konstruktionsverwendungen wie in (6) ist, dass die vom KE:PräpositionalattributPräpositionalattribut evozierte Framebedeutung mit dem Frame des Verbs, das die Basis des KE:Deverbales_Bezugsnomendeverbalen Bezugsnomens bildet, in der Form zusammenfällt, dass sie als ein und dieselbe Handlung oder Vorgang, nicht als zwei parallele Handlungen/Vorgänge, begriffen werden. Das setzt unter anderem voraus, dass die realisierten weiteren Argumente für beide Frames kompatible Rollen innehaben müssen (vgl. Matsumoto 1996). Das folgende Beispiel soll dies verdeutlichen:

(9) *Egons Herumschlendern an Roswitha dauerte den ganzen Abend lang.

Mit dem Satz in (9) kann nicht die Bedeutung transportiert werden, dass Egon den ganzen Abend an Roswitha dachte, während er herumschlenderte. Das kann man damit erklären, dass Egon das Agens des lexikalisch evozierten Herumschlenderns, aber der Kognizer eines (hier nicht) evozierten Denkens wäre. Dies wiederum zeigt, dass es sich um zwei parallele Vorgänge/Handlungen, einen innerlichen und einen äußerlichen, handelt.


Morphosyntaktische Komplexität & Kategorie

PhraseNP
PhraseAnderes
Schematizität Idiomatizität Beschränkungen
1.0 teilidiomatisch ja (formseitig + semantisch/pragmatisch)

Konstruktionselemente (KE) Kern Konstruktionselemente mit lexikalisch festen Instanzen (KE-lex)

Konstruktionselemente (KE) Kern Weitere Konstruktionselemente (KE)

Präpositionalattribut

Das KE KE:PräpositionalattributPräpositionalattribut hat Filler, die selbst als Konstruktionen angesehen werden können. Sie verweisen nicht auf die von vielen Verben vorgesehenen FE Ort oder Zeit, sondern auf spezifischere FE, die typischerweise mit bestimmten Verbgruppen assoziiert sind (alternativ „präpositionale Nischen“ i.S:v. Höllein 2019, 2020) und die eine bestimmte Präposition als KE-lex haben. Dieselben Filler können auch Filler von Präpositionalobjektkonstruktionen werden.

Evoziert die folgenden Frames:

Beispiel:

Scheffner und Velcu filmen die Hoffnungen und Enttäuschungen der Großfamilie, die versucht, in Berlin Fuß zu fassen.
{
Die
KE:Deverbales_BezugsnomenWarterei
KE:Präpositionalattributauf die Schulplätze der Kinder
}
, die Arbeit auf dem Bau , Geldsorgen , Picknicks im Tiergarten , den Trubel in der karg eingerichteten Wohnung . Vor allem wird der Film zu einem rührenden Dokument des Ringens nach einem individuellen Ausdruck.

DA15ED...E94B77
Die Zeit, 11.02.2016, Nr. 07
Sie ist zwar nicht an der Strecke, aber sie käme, wenn sie könnte, da ist er sich sicher.
{
Der
KE:Deverbales_BezugsnomenGedanke
KE:Präpositionalattributan sie
}
treibt ihn an , trägt ihn über seine Grenzen und bis ins Ziel . Zu Hause küsst er Brigitte auf den Mund und hängt ihr seine Medaille um, es ist ihr gemeinsamer Sieg.

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Die Zeit, 22.02.2017, Nr. 06
Deverbales_Bezugsnomen

Das KE:Deverbales_Bezugsnomendeverbale Bezugsnomen kann durch verschiedene Wortbildungsmuster unterschiedlichen Produktivitätsgrades instantiiert werden. Auf produktive Muster zurückzuführen sind etwa Zirkumfigierung mit Ge_(e) und Derivation durch -ung, -ei/erei.

Aber hey, viel Feind, viel Ehr! Es prallt an mir ab ,
{
dieses
KE:Deverbales_BezugsnomenGelaber
KE:Präpositionalattributüber die reichen Schnösel-Bayern , die den anderen die besten Spieler wegkaufen
}
. Oder die Behauptung, dass Bayern-Fans nicht leidensfähig sind, weil sie nie einen Abstieg ihrer Mannschaft erleben mussten, denn wer so etwas sagt, wird nie die Dimension des 26. Mai 1999 begreifen.

392773...338793
Die Zeit, 14.02.2008, Nr. 08

Auf der Müllverbrennungsanlage: Auf den ersten Blick sind Professor Lajos Keresztes' Bilder hübsch. Doch das Motiv ist hässlich: Seit 40 Jahren fotografiert der Nürnberger Künstler Müll. Er wolle die Menschen nicht abschrecken, sagt der 80-Jährige, sie sollen sich vielmehr bei genauerer Betrachtung näher mit der unschönen Seite der Überflussgesellschaft beschäftigen. 950 Tonnen Restmüll schmeißen die Nürnberger weg, jeden Tag. Die Müllverbrennungsanlage in der Hinteren Marktstraße 4 arbeitet rund um die Uhr und kommt nicht hinterher. Und der Umgang wird trotz Mülltrennung verantwortungsloser: Wertvolle Elektrotkleinteile landen im Restmüll, öffentliche Container werden ohne Rücksicht auf Kapazitätsgrenzen zugemüllt. Die zunehmende Egomanie wird auch am Tag der offenen Tür deutlich. Der Andrang ist enorm , und
{
das
KE:Deverbales_BezugsnomenGeschubse
KE:Präpositionalattributum die begehrten Plätze mit Blick von oben auf den Müllberg
}
auch . Der Satz eines Besuchers angesichts der vielen Kinder lässt frösteln: "Sind wir hier im

A5D7D9...AE32D7
NUZ13/OKT.00999 Nürnberger Zeitung, 14.10.2013, S. 11; Müllverbrennungsanlage und U-Bahn-Bau: Die Stadt öffnet Türen, die sonst verschlossen bleiben

Die wissenschaftliche Herausforderung besteht seiner Ansicht nach darin, nicht nur das Laborgerät zu schrumpfen, sondern viele Gerätschaften künftig auf einem Substrat unterzubringen.
{
Die
KE:Deverbales_BezugsnomenUntersuchung
KE:Präpositionalattributauf Dutzende Krankheiten
}
bequem mit einem einzigen Blutstropfen auf der eigenen Couch hält der Professor für analytische Chemie zwar noch für " " absolute Zukunftsmusik , aber nicht für unvorstellbar " " . Projekt Chiplabore an der Universität Kiel

CDB7C3...E7E11B
Die Zeit, 08.02.2016 (online)

Scheffner und Velcu filmen die Hoffnungen und Enttäuschungen der Großfamilie, die versucht, in Berlin Fuß zu fassen.
{
Die
KE:Deverbales_BezugsnomenWarterei
KE:Präpositionalattributauf die Schulplätze der Kinder
}
, die Arbeit auf dem Bau , Geldsorgen , Picknicks im Tiergarten , den Trubel in der karg eingerichteten Wohnung . Vor allem wird der Film zu einem rührenden Dokument des Ringens nach einem individuellen Ausdruck.

DA15ED...E94B77
Die Zeit, 11.02.2016, Nr. 07

Weniger produktiv ist zum Beispiel Derivation mit -e, nicht mehr produktiv sind implizite Derivationen.

Aber sie waren auch Kulturlandschaft, ein lebendiges Archiv der Natur, perfekter Hintergrund für eine Goethe- oder Fontane-Verfilmung. Zwar ist
{
die
KE:Deverbales_BezugsnomenKlage
KE:Präpositionalattributum den Ruin der Landschaft
}
ein alter Topos , der die Moderne durchzieht , seitdem Wälder im großen Maßstab zur Brennstoffgewinnung gerodet werden und Flüsse wie der Rhein für den Kohletransport korrigiert wurden . Doch in jüngster Zeit haben staatliche Neuorientierungen wie die Richtlinie für den passiven Schutz an Straßen (RPS) und das Erneuerbare-Energien-Gesetz mit einer bisher ungesehenen Konsequenz zum Verschwinden der Landschaft auch in den entlegensten Gebieten geführt.

AE04D2...7162C2
Die Zeit, 01.04.2015, Nr. 14

Sie ist zwar nicht an der Strecke, aber sie käme, wenn sie könnte, da ist er sich sicher.
{
Der
KE:Deverbales_BezugsnomenGedanke
KE:Präpositionalattributan sie
}
treibt ihn an , trägt ihn über seine Grenzen und bis ins Ziel . Zu Hause küsst er Brigitte auf den Mund und hängt ihr seine Medaille um, es ist ihr gemeinsamer Sieg.

C78118...223D7D
Die Zeit, 22.02.2017, Nr. 06

Häufig sind nominalisierte Infinitive.

Und darüber, wie die berühmtesten Festspiele der Welt auf die Welt reagieren. DIE ZEIT : Herr Hinterhäuser , Sie haben
{
das
KE:Deverbales_BezugsnomenNachdenken
KE:Präpositionalattributüber die Macht
}
zum Thema der Salzburger Festspiele 2017 gemacht , zumindest hält dieses Motiv die Opern zusammen . Mozarts Titus, Verdis Aida, Reimanns Lear, von Schostakowitsch Lady Macbeth und von Berg Wozzeck, um nur die szenischen Neuproduktionen zu nennen neben weiteren konzertant oder halb szenisch aufgeführten Opern.

94FE4D...70CEB2
Die Zeit, 16.07.2017, Nr. 17

Gelegentlich fragt man sich schon, wie die Älteren unter uns früher die Dinge herausgefunden haben wie zum Beispiel, wann der französische Staatspräsident Giscard d'Estaing sein Amt verlor oder welche Zapfen im Auge angeregt werden, wenn man auf eine rote Fläche schaut. Heute ist das
KE:Deverbales_BezugsnomenGoogeln
KE:Präpositionalattributnach solchem Wissen
selbstverständlich , also das Befragen der Suchmaschine Google . Eine Minderheit spricht auch vom "Bingen" und geht lieber bei der Suchmaschine Bing auf die Suche ( www.bing.de

D85B5F...2DF2F8
RHZ13/MAI.21746 Rhein-Zeitung, 21.05.2013, S. 20;

Evoziert die folgenden Frames:

Beispiel:

Auf tauenden Matsch, in den sich Straßendreck mischt, wartet kein Mensch, von ihm erzählt kein Gedicht.
{
Das
KE:Deverbales_BezugsnomenWarten
KE:Präpositionalattributauf Schnee
}
gilt den makellos weißen Flächen . Winter bedeutet seit der seelischen Aufrüstung des bürgerlichen Zeitalters, dass weiße Schneefelder als eine Verheißung von Ruhe die Welt bedecken mögen wie das gehäkelte Kissen die Lehne.

B6DF32...FE7F55
Die Zeit, 23.12.2017, Nr. 53

Konstruktionselemente (KE) Nicht-Kern

Konstruktionselemente (KE) Korrelierende Elemente (KorE) exemplarisch

Höllein, Dagobert (2019): Präpositionalobjekt vs. Adverbial. Die semantischen Rollen der Präpositionalobjekte, Berlin/Boston: De Gruyter.
Höllein, Dagobert (2020): Verbund von Valenztheorie und Konstruktionsgrammatik am Beispiel produktiver Präpositionalobjekte, in: Külpmann, Robert / Symanczyk Joppe, Vilma / Neuhaus, Laura (Hrsg.): Variation in der Argumentstruktur des Deutschen, Hamburg: Buske, 83–112.
Rostila, Jouni (2007): Konstruktionsansätze zur Argumentmarkierung im Deutschen, Tampere: Tampere University Press (Dissertation).
Rostila, Jouni (2018): Argument structure constructions among German prepositional objects, in: Boas, Hans C. / Ziem, Alexander (Hrsg.): Constructional Approaches to Syntactic Structures in German, Berlin/Boston: De Gruyter Mouton, 406–446.
Symanczyk Joppe, Vilma (2023): ‚Optional‘ direct objects: Free variation?, in: Weber, Thilo / Kopf, Kristin (Hrsg.): Free Variation in Grammar. Empirical and theoretical approaches, Amsterdam: Benjamins, 99–164.
Zeschel, Arne / Proost, Kristel / Laptieva, Ekaterina (2020): Objekte der Begeisterung, in: Külpmann, Robert / Symanczyk Joppe, Vilma / Neuhaus, Laura (Hrsg.): Variation in der Argumentstruktur des Deutschen, Hamburg: Buske, 113–146.