Konstruktion: Tautologie_Relativsatz:was_VP1_das_VP1

Gleichwohl, als Heimwerker lernt man schnell:
{
WasKE-lex:was_das
KE:Kategorieman hat
,
dasKE-lex:was_das
KE:Kategoriehat man
}
. Schrauben benötigt man andauernd.

Kurzname der Konstruktion:

Tautologie:was_VP1_das_VP1

Diese Konstruktion ist Teil der Konstruktionsfamilie Relativsatz

Diese Konstruktion ist Teil der Konstruktionsfamilie Tautologie_Satzgefüge

Konstruktionstyp:

Syntaktische Konstruktion

Struktur/Form der Konstruktion:

was_XP1_das_XP1

was_XP1_XP1

wer_XP1_der_XP1

wer_XP1_XP1

XP1_was_XP1

XP1_wer_XP1

Die Tautologie_Relativsatz:was_VP1_das_VP1-Konstruktion gehört zu den Tautologiekonstruktionen (Tautologie_Satzgefüge) und wird genutzt, um eine Aussage durch eine andere Aussage zu beschreiben, welche inhaltlich und teilweise formal mit der ersten Aussage identisch ist.

Die Konstruktion besteht aus dem lexikalisch festen Kern-Konstruktionselement (KE-lex) wasKE-lex:was/werKE-lex:wer/was_dasKE-lex:was_das/wer_derKE-lex:wer_der und dem internen Kern-Konstruktionselement (Kern-KE) KE:KategorieKategorie.

Weiterführende Informationen

Autenrieth (1997: 13) ordnet Relativsätzen, wie sie in der Tautologie_Relativsatz:was_VP1_das_VP1-Konstruktion realisiert werden, die logische Form [p <- p] zu. Dabei weist sie jedoch darauf hin, dass eine solche Formalisierung nur im Ansatz möglich ist (vgl. ebd.: 30).

Im folgenden Fall wird haben ohne Akkusativ-Ergänzung gebraucht (vgl. Fritz 1981: 402) und "[g]egenüber dem normalen 2-wertigen Gebrauch [...] eine 1-wertige Verwendung von haben fixiert" (ebd.):

Ich sage pragmatisch:
{
WerKE-lex:wer_der
KE:Kategoriehat
,
derKE-lex:wer_der
KE:Kategoriehat
}
.

Die Tautologie_Relativsatz:was_VP1_das_VP1-Konstruktion verwendet die Relativsatz:REL.PROS-Konstruktion.


Morphosyntaktische Komplexität & Kategorie

Schematizität Idiomatizität Beschränkungen
0.5 teilidiomatisch ja (formseitig + semantisch/pragmatisch)

Konstruktionselemente (KE) Kern Konstruktionselemente mit lexikalisch festen Instanzen (KE-lex)

was

Das KE-lex wasKE-lex:was bzw. werKE-lex:wer wird entweder zu Beginn der Konstruktion, vor der KE:KategorieKategorie, oder zwischen den beiden Teilen der KE:KategorieKategorie realisiert.

Die Pronomen was bzw. wer können die Rolle des Subjekts in einer der beiden Aussagen einnehmen.

Evoziert die folgenden Frames:

Beispiel:

Hinzu kommt ein schwerer taktischer Fehler. Die Funktionäre haben natürlich genau gewusst, dass es einen VAG-Haustarifvertrag gibt. Kündigen wollten sie ihn aber offenbar nicht , nach dem Motto "
{
WasKE-lex:was
KE:Kategorieich hab'
,
KE:Kategoriehab' ich
}
" . Die Rechnung ist nicht aufgegangen. Das hatte nicht nur eine heftige juristische Niederlage zur Folge, es schadet auch dem Image der GdL enorm.
wer

Evoziert die folgenden Frames:

Beispiel:

Natürlich verschmäht die bleiche Gräfin Olivia (Bibiana Beglau) diesen Standesgenossen - verschwindet dafür mit dem vermeintlichen Diener Cäsario im Gebüsch. «
{
KE:KategorieWir sind
,
werKE-lex:wer
KE:Kategoriewir sind
}
. Wir haben uns nicht selber in der Hand», lautet Olivias hilflose Einsicht.
was_das

Das KE-lex was_dasKE-lex:was_das bzw. wer_derKE-lex:wer_der wird durch die Verbindung des Pronomens was bzw. wer mit dem Pronomen das bzw. der realisiert. Das KE-lex wird diskontinuierlich realisiert, indem der erste Teil vor der KE:KategorieKategorie und der zweite Teil zwischen den beiden Teilen der KE:KategorieKategorie realisiert wird.

Die Pronomen der KE-lex können die Rolle des Subjekts in einer der beiden oder beiden Aussagen einnehmen.

Evoziert die folgenden Frames:

Beispiel:

Puche: Es ist so: Ich gebe das Beste , und
{
wasKE-lex:was_das
KE:Kategoriekommt
,
dasKE-lex:was_das
KE:Kategoriekommt
}
.
wer_der

Evoziert die folgenden Frames:

Beispiel:

Unextrem - in Rausdorf mit Familie und Freunden. Und
{
werKE-lex:wer_der
KE:Kategorievorbeikommt
,
derKE-lex:wer_der
KE:Kategoriekommt vorbei
}
.

Konstruktionselemente (KE) Kern Weitere Konstruktionselemente (KE)

Kategorie

Das interne Kern-KE KE:KategorieKategorie wird zweiteilig in Form von zwei identischen Aussagen meist diskontinuierlich realisiert (vor und nach dem KE-lex wasKE-lex:was/werKE-lex:wer bzw. jeweils auf einen Teil des KE-lex was_dasKE-lex:was_das/wer_derKE-lex:wer_der folgend), kann in einigen Fällen allerdings auch kontinuierlich realisiert werden (auf das KE-lex wasKE-lex:was bzw. werKE-lex:wer folgend). Die Aussage im zweiten Teil des KE:KategorieKE beschreibt die Aussage im ersten Teil.

Die beiden Teile der KE:KategorieKategorie sind formal größtenteils gleich, werden jedoch in der Regel grammatisch an die Satzstruktur angepasst realisiert. Außerdem kann ein Nomen aus dem ersten Teil des KE:KategorieKE im zweiten Teil durch ein passendes Pronomen subtituiert werden:

Macheath' gefilmter Kopf erscheint im Bildschirmgroßformat, während sein echter Rumpf darunter die Gestalt komplettiert.
{
KE:KategorieDie Menschen sind
,
werKE-lex:wer
KE:Kategoriesie sind
}
, aber als solche zusammengesetzt , immer nur halb greifbar , die Grenzen fließend . Macheath, ein junger Rocker in Lederhose, brüllt übermütig ""let 's take the road ""und zieht dann hinter Gittern den Blues aus der Mundharmonika wie die Luft zum Atmen.

Die Pronomen der KE-lex können die Rolle des Subjekts in einer der beiden oder beiden Aussagen einnehmen.

Evoziert die folgenden Frames:

Beispiel:

Ich werde das nie akzeptieren. Ich bin Tom Clarke , ich bin aufgewachsen in Birmingham , ich lebe in Coventry , und
{
KE:Kategorieich bin
,
wasKE-lex:was
KE:Kategorieich bin
}
.“ Musik zieht die Menschen an, kann sie aber auch vertreiben.

Konstruktionselemente (KE) Nicht-Kern

Konstruktionselemente (KE) Korrelierende Elemente (KorE) exemplarisch

Autenrieth, Tanja (1997): Tautologien sind Tautologien, in: Rolf, Eckard (Hrsg.): Pragmatik: Implikaturen und Sprechakte, Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, 12–32.
Saporta, Sol (1986): On Meaningful Tautologies, Anthropological Linguistics 28(4), 509–511.
Hundt, Markus (2006): Kinder sind Kinder: Struktur, Semantik und Pragmatik tautologischer Äußerungen, Deutsche Sprache: Zeitschrift für Theorie, Praxis, Dokumentation 34(4), 289–313.
Huddleston, Rodney (1971): A Comparative Tautology, Linguistic Inquiry 2(2), 252–254.
Fritz, Gerd (1981): Zur Verwendung tautologischer Sätze in der Umgangssprache, Wirkendes Wort 31(6), 398–415.