Konstruktion: Konjunktiv_Präteritum:V.conj.-II

Der Umverteilungsbedarf jedenfalls ist groß: Gut eine Million Arbeitnehmer würden nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes gern weniger arbeiten. Gleichzeitig gibt es 2,7 Millionen Beschäftigte , die gern mehr arbeiten würden , wenn
KE:Subjektman
sie
{
KE:Präteritalstammließ
eKE-lex:e
}
. Ob eine Umverteilung der Arbeit Vorteile für die Wirtschaft bringt, ist zwar umstritten, dem Menschen aber, daran besteht kein Zweifel, täte sie gut: Zu viel Arbeit macht krank und unzufrieden.

Kurzname der Konstruktion:

Konjunktiv:NP_V.conj.-II

Diese Konstruktion ist Teil der Konstruktionsfamilie Konjunktiv

Die Konstruktion wird in der Literatur bzw. in Grammatiken auch thematisiert unter:

Konstruktionstyp:

Morphologische Konstruktion

Morphologische Konstruktion: Wortform

Struktur/Form der Konstruktion:

NP_V.conj.-II

Die Konstruktion Konjunktiv_Präteritum:V.conj.-II gehört zu der Familie Konjunktiv und wird neben der Bildung der indirekten Rede dazu verwendet, die Potenzialität bzw. Irrealität einer Aussage anzuzeigen (vgl. Sode 2023:9). Am gebräuchlichsten ist die Verwendung des Konjunktivs II in Konditionalsätzen (vgl. Sode 2023:36). Darüber hinaus kommt er in irrealen Vergleichs- oder Wunschsätzen vor (vgl. Sode 2023:37f.).

Obligatorische Bestandteile dieser Konstruktion sind das externe Kern-Konstruktionselement (Kern-KE) KE:SubjektSubjekt, das interne Kern-KE KE:PräteritalstammPräteritalstamm sowie das lexikalisch feste Kern-Konstruktionselement (KE-lex), welches durch die Endungen eKE-lex:e, enKE-lex:en, estKE-lex:est oder etKE-lex:et realisiert wird.

Weiterführende Informationen

In Fällen, in denen die Konjunktiv II-Form mit derjenigen des Indikativs Präteritum identisch ist, wird auf das Hilfsverb werden bzw. würden zurückgegriffen (vgl. Konjunktiv:würden_V.inf.


Morphosyntaktische Komplexität & Kategorie

einfacher SatzV2
Schematizität Idiomatizität Beschränkungen
0.33 unidiomatisch ja (formseitig + semantisch/pragmatisch)

Konstruktionselemente (KE) Kern Konstruktionselemente mit lexikalisch festen Instanzen (KE-lex)

e

Das KE-lex wird je nach Person und Numerus des KE:SubjektSubjekts durch die Suffixe eKE-lex:e, enKE-lex:en, estKE-lex:est oder etKE-lex:et realisiert. Die Endungen werden an den KE:PräteritalstammPräteritalstamm des jeweiligen Verbs angehängt und signalisieren gemeinsam mit diesem den Konjunktiv II.

Evoziert die folgenden Frames:

Konstruktionselemente (KE) Kern Weitere Konstruktionselemente (KE)

Präteritalstamm

Bei dem internen Kern-KE handelt es sich um den KE:PräteritalstammPräteritalstamm eines Verbs, an welchen das KE-lexKE-lex:e angehängt wird. Bei unregelmäßigen Verben kommt es häufig zu einer Umlautung (ich fuhr > ich führe).

Evoziert die folgenden Frames:

Beispiel:

In jeder Schatzgeschichte schwingt die Frage mit: Was würdest du tun , wenn
KE:Subjektdu
ihn
{
KE:Präteritalstammfänd
estKE-lex:est
}
und plötzlich sagenhaft reich wärst ? Hinter Hiscock im Regal stehen die beiden Wörterbücher für neufundländisches Englisch, die er verfasst hat.

Funktion als Satzglied/-teil:

  • SatzgliedPrädikatfinit_einfachV2
Subjekt

Erfordert:

Präteritalstamm

Das externe Kern-KE KE:SubjektSubjekt wird durch ein Substantiv, Pronomen oder eine Nominalphrase wiedergegeben und bezeichnet diejenige Entität, auf die sich die konjunktivische Aussage bezieht.

Evoziert die folgenden Frames:

Beispiel:

Die Stimmlippen, zwei Muskeln, die ein bisschen aussehen wie Schamlippen, brauchen viel Training, bis sie über die nötige Kraft und Ausdauer verfügen und der Sänger schnell und langsam, laut und leise singen kann. " Dafür muss er auch richtig atmen und den nötigen Resonanzraum im Mund bilden ( " Sing , als
{
KE:Präteritalstammhätt
estKE-lex:est
}
KE:Subjektdu
eine heiße Kartoffel im Mund ! " ) . " Wir waren uns sicher:

Funktion als Satzglied/-teil:

  • SatzgliedSubjektnominal
Kern-KE-Sets
SubjektPräteritalstamm

Konstruktionselemente (KE) Nicht-Kern

Konstruktionselemente (KE) Korrelierende Elemente (KorE) exemplarisch

Dudenredaktion (2016): Duden. Die Grammatik, Der Duden in 12 Bänden 4 9., vollständig überarbeitete und aktualisierte Auflage, Mannheim/Wien/Zürich: Dudenverlag.
Sode, Frank (2023): Der deutsche Indirektheitskonjunktiv: Semantik und Pragmatik, Berlin/Boston: De Gruyter.