Konstruktion: Skandalbezeichnung_Konfixkompositum:X-gate

{
KE:Skandalspezifizierende_KonstituentePulli
-GateKE-lex:gate
}
: Darf ein Kanzler leger reisen?
Schnell war von "
{
KE:Skandalspezifizierende_KonstituenteGuacamole
-GateKE-lex:Gate
}
" die Rede . Die Debatte nahm beinahe Loriot'sche Dimensionen an, frei nach dem Motto: Die Erbse bleibt draußen! Schließlich habe man doch nicht in zwei Weltkriegen gekämpft und ein Raumfahrtprogramm entwickelt , um jetzt Guacamole mit Erbsen zu essen. "Das ist vergleichbar mit einem Hassverbrechen", lautete ein weiterer Twitter-Eintrag .

Kurzname der Konstruktion:

Skandalbezeichnung:X-gate

Diese Konstruktion ist Teil der Konstruktionsfamilie Kompositum

Konstruktionstyp:

Morphologische Konstruktion

Morphologische Konstruktion: Wortbildung

Struktur/Form der Konstruktion:

EN-Gate

N-gate

Die Konstruktion (Kxn) Skandalbezeichnung_Konfixkompositum:X-gate gehört zur Familie der Kompositum-Kxn und dient der Benennung von manifesten, trivialen oder nur vermeintlichen skandalhaften Ereignissen im politischen, gesellschaftlichen und boulevardesken Bereich.

Aus der Reanalyse des toponymischen Erstglieds der bekannten Skandalbezeichnung Watergate affair bzw. dt. ‚Watergate-Affäre‘ aus dem Jahr 1972 hervorgegangen (vgl. Abschnitt „Weiterführende Informationen“), handelt es sich bei der Kxn um ein produktives onymisches Konfixkompositionsmodell, dessen Basis das unselbstständige Postkonfix gateKE-lex:gate darstellt (vgl. Fleischer & Barz 2012: 107f.). In Verbindung mit onymischen oder appellativen Erstgliedern bildet es Praxonyme für Skandale, die nicht nur Entlehnungen aus dem Englischen betreffen (z.B. Nipplegate, Horsegate), sondern v.a. auch genuin deutsche Kompositionen (z.B. Sesselgate, Kuchengate). Neben dem Konfix gateKE-lex:gate bzw. seiner typographischen Variante -GateKE-lex:gate, das als lexikalisch festes Konstruktionselement (KE-lex) fungiert, wird der Skandal-‚Träger‘, -Ort oder ein besonders salienter inhaltlicher Aspekt des Skandals, das als Erstglied als Benennungsmotiv zur Skandalbezeichnung spezifizierend herangezogen wird, durch das interne Kern-KE KE:Skandalspezifizierende_KonstituenteSkandalspezifizierende_Konstituente ausgedrückt.

Die Kxn zeichnet sich durch eine hohe Produktivität aus, die für ein onymisches Wortbildungselement ungewöhnlich ist (vgl. Fleischer & Barz 2012: 250ff.). Nach Flach, Kopf & Stefanowitsch (2018: 254ff.) ist sie zum einen darauf zurückzuführen, dass gateKE-lex:gate zur Benennung von Ereignissen dient, von denen es einen stetigen Nachschub gibt (vgl. dagegen Suffixe zur Bildung von Toponymen wie -ien wie in Serbien oder -hausen wie in Oberhausen). Zum anderen beziehen sich die mit gateKE-lex:gate gebildeten Konfixkomposita im Gegensatz zu früheren Bildungen mittlerweile nicht mehr vorrangig auf ernsthafte Skandale auf der Grundlage schwerwiegenden politischen Fehlverhaltens (vgl. Genscher-Gate, 'Skandal um Vertuschungssaktionen des Kohl-Genscher-Regimes'), sondern werden zunehmend zur Benennung immer trivialerer Skandale und Pseudoskandale verwendet, die oft nur kurzzeitig im Bewusstsein bleiben (z.B. Eierlikör-Gate, ('Wohnzimmergespräch des Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück mit Durchschnittsbürgern, was sich später als Inszenierung herausstellt), Flaggen-Gate, ('Tagesschau-Redaktion hat Defizite in Flaggenkunde') oder Krümel-Gate, ('jemand stiehlt eisernes Keks-Schild vom Eingang einer Keksfabrik')). Dies hat zur Folge, dass „[m]it immer geringerer Relevanz […] auch die Merkbarkeit der einzelnen Praxonyme [sinkt], während ihre Anzahl – und damit die Produktivität des Konfixes – steigt.“ (vgl. Flach, Kopf & Stefanowitsch 2018: 255f.)

Die Nachricht verbreitete sich in Windeseile im Netz. "Pleiten, Peer und Pannen", ätzte ein Twitter-Nutzer. Und weil die Familie Bebnowski ihrem Gast einen Eierlikör angeboten hatte, fanden die Lästerer auch schnell ein Schlagwort, hinter dem sich der Spott versammelte: "
{
KE:Skandalspezifizierende_KonstituenteEierlikör
gateKE-lex:gate
}
" . Offenbar, so der Tenor vieler Einträge, traue sich Steinbrück nur noch unter Genossen.
M Hannover. Neues Kapitel im
{
KE:Skandalspezifizierende_KonstituenteKrümel
gateKE-lex:gate
}
: Nach dem spektakulären Keksklau in Hannover behaupten drei Männer und eine Frau, das für den Diebstahl verantwortliche Krümelmonster zu sein. Die Gruppe gab via RTL ein Interview und legte zum Beweis den angeblichen Original-Erpresserbrief und ein angebliches Video der Tat vor: "Hihi, wir sind das Krümelmonster", sagte einer. Alle waren mit Sturmhauben und Sonnenbrillen maskiert, einer trug ein blaues Krümelmonsterkostüm. Reue zeigte das Quartett nicht

Weiterführende Informationen

1) Entstehungsgeschichte (vgl. dazu ausführlich Flach, Kopf & Stefanowitsch 2018: 242-246):

Das Konfix gateKE-lex:gate geht auf das im Jahr 1972 entstandene Praxonym Watergate scandal zurück, das eine US-amerikanische Staatsaffäre um Richard Nixon bezeichnet, die mit dem Versuch begann, das Hauptquartier der gegnerischen Demokratischen Partei zu verwanzen (vgl. u.a. OED online; Joseph 1992). Die Skandalbezeichnung leitet sich vom gleichnamigen Gebäudekomplex Watergate complex ab, in dem sich dieses Hauptquartier befand. Damit setzt sie sich ursprünglich aus einem Toponym als Erstglied und dem Wort scandal als Zweitglied zusammen (Flach, Kopf & Stefanowitsch 2018: 242). Um die Watergate-Affäre zu bezeichnen, wurde das Wort in der Folge immer häufiger ohne den Zusatz scandal verwendet. Danach traten im Zusammenhang mit der Berichterstattung von skandalträchtigen Ereignissen zunächst im Englischen (vgl. Volgagate, Winegate), dann auch im Deutschen (vgl. Waterkantgate, Weimargate) vermehrt Vergleichsbildungen mit gateKE-lex:gate in der Bedeutung von 'Skandal' auf, die erkennen lassen, dass Watergate als komplexes Wort aus den Bestandteilen water und gate wahrgenommen wurde (vgl. Warren 1990; Elsen 2008). In der Folge wurde gateKE-lex:gate als formal und semantisch potenziell eigenständiges Element verfügbar, und kann nach Flach, Kopf & Stefanowitsch (2018: 245) spätestens zu Beginn der 1990er Jahre auch als produktives Wortbildungselement im Deutschen gelten.

2) Trivialisierungstendenz des Konfixes im Kontext kleinerer Skandale und Skandälchen

Die zunehmende Trivialisierung der benannten Skandale hängt nach Flach, Kopf & Stefanowitsch (2018: 262-265) eng mit der zunehmenden Tendenz zu appellativischen Erstgliedern zusammen: So werden handfeste Skandale eher mit Anthroponymen und Toponymen (z.B. Pauligate, 'Bespitzelung von Gabriele Pauli', Wesergate 'Wanzen beim Bremer CDU-Vorsitzenden'), gering(er) skandalträchtige Affären hingegen mit Appellativen benannt (z.B. Dirndl-Gate 'Frau von Beckstein möchte kein Dirndl aufs Oktoberfest anziehen', Lasagne-Gate 'Erkrankung von Fußballspielern nach Lasagne-Verzehr'). Zu den Skandalfeldern gehören vor allen Dingen politisches Amt (Verfehlungen von PolitikerInnen im Amt wie Korruption, Amtsmissbrauch, Vertuschung, z.B. Irangate), Politik-Gesellschaft (PolitikerInnen, die an sie gestellte Moralvorstellungen verletzen, z.B. Eierlikör-Gate), Gesellschaft (Fehlverhalten von gesellschaftlicher Bedeutung wie Regelverstöße in Sport und Wirtschaft, z.B. Crashgate) und Boulevard (Fehlverhalten boulevardesker Personen, z.B. Hotdog-Gate).

Aber wie an Spritzenwagen denken, wenn vor der Tür die Presse scharrt. Seit Wochen geht das jetzt schon so. Was mit "
{
KE:Skandalspezifizierende_KonstituentePauli
gateKE-lex:gate
}
" begonnen hat , dem Versuch von Stoibers inzwischen zurückgetretenem Büroleiter Michael Höhenberger , 52 , intime Details über die Stoiber-Kritikerin Pauli zu sammeln , hat sich zu einem abstrusen Staatsschauspiel verselbstständigt . Die Hauptrollen sind prominent besetzt: mit Edmund Stoiber, Landesvater nahe der Götterdämmerung, und einer Landrätin, die auf dem besten Weg ist, von der Hoffnungsträgerin der CSU zu ihrer "Problemfrau, ja Schadfrau" zu werden, wie die Opposition im
Dem Trend hat sich anscheinend auch der Nürnberger Günther Beckstein nicht entziehen können. Im Trachtenanzug wollte er in seiner kurzen Zeit als bayerischer Ministerpräsident den Oberbayern mit aller Gewalt nahekommen. Als Spielverderberin betätigte sich indes Ehefrau Marga. Die First Lady mochte für den Oktoberfest-Umzug partout nicht ins Dirndl schlüpfen - und musste dafür hämische Kritik einstecken. Sogar von "
{
KE:Skandalspezifizierende_KonstituenteDirndl
-GateKE-lex:Gate
}
" war die Rede .
6 - "
{
KE:Skandalspezifizierende_KonstituenteLasagne
-GateKE-lex:Gate
}
" erschütterte im Mai 2006 die englische Fußballöffentlichkeit . Hintergrund: Sechs Spieler der Tottenham Hotspurs klagten nach dem Verzehr der Pasta-Köstlichkeit in London über massive Magen-Darm-Probleme. Gegner West Ham United konnte sein Heimspiel 2:1 gewinnen. Essensproben der verdächtigen Speise erwiesen sich als unbedenklich.

3) Alternative Benennungsstrategien durch Komposita mit -skandal oder -affäre

Dass Appellativa überhaupt vermehrt als Erstglieder auftreten, kann nach Flach, Kopf & Stefanowitsch (2018: 247-251) auf den eindeutigen Namencharakter von gateKE-lex:gate zurückgeführt werden. So weist gateKE-lex:gate als Konfix mit besonders hoher Onymizität ggü. weniger onymischen Konkurrenzbezeichnungen wie -affäre/ -skandal den Vorteil auf, dass auch Ereignisnamen mit appellativischen Erstgliedern eindeutig als Praxonyme erkennbar sind: Während eine Skandalbezeichnung mit appellativischem Erstglied und substantivischem Zweitglied formal nicht als Namen erkennbar sind (vgl. Praxonym: Spielbankenaffäre, Appellativum: Theaterskandal), bleibt der Namensstatus von gateKE-lex:gate-Komposita durch die onymische Eindeutigkeit des Konfix weitgehend unangefochten, unabhängig davon, ob das Erstglied onymisch oder appellativisch ist. gateKE-lex:gate-Bildungen scheinen aufgrund des „eindeutigen onymischen Marker[s]“ (Flach, Kopf & Stefanowitsch 2018: 250) somit auf einen größeren Bereich an Benennungsmotiven zurückgreifen zu können, ohne dabei ihren Namencharakter zu gefährden.


Morphosyntaktische Komplexität & Kategorie

komplexes WortKomposition
Schematizität Idiomatizität Beschränkungen
0.5 teilidiomatisch ja (formseitig + semantisch/pragmatisch)
Diskurs

Skandal

Konstruktionselemente (KE) Kern Konstruktionselemente mit lexikalisch festen Instanzen (KE-lex)

gate

Das KE-lexKE-lex:gate der Kxn wird durch das Postkonfix gateKE-lex:gate realisiert. Neben Zusammenschreibungen (z.B. Golfgate, Gutachtengate) sind auch Bindestrich-Schreibungen mit Majuskel der Form -GateKE-lex:Gate möglich (z.B. Cornflakes-Gate, Handtuch-Gate).

Heinrich fordert von Lauterbach nun eine öffentliche Entschuldigung für das "
{
KE:Skandalspezifizierende_KonstituenteGolf
gateKE-lex:gate
}
" . Doch der zieht es vor, nichts weiter zu dem Fall weiter zu sagen, wie er auf Anfrage des RedaktionsNetzwerks Deutschland mitteilte.
{
KE:Skandalspezifizierende_KonstituenteCornflakes
-GateKE-lex:Gate
}
in Kaiserslautern

Konstruktionselemente (KE) Kern Weitere Konstruktionselemente (KE)

Skandalspezifizierende_Konstituente

Bei dem internen Kern-KE KE:Skandalspezifizierende_KonstituenteSkandalspezifizierende_Konstituente handelt es sich um das Kompositionserstglied, das eine spezifische Entität bezeichnet, die als Benennungsmotiv für das betreffende skandalöse Ereignis fungiert.

Das Erstgliedinventar setzt sich dabei v.a. aus Onymen und Appellativa zusammen. Wird das Erstglied durch Namenklassen realisiert, handelt es sich vorwiegend um solche, deren TrägerInnen in den Skandal verstrickt sind, bei Anthroponymen meist die Person, der ein Fehlverhalten angelastet wird (z.B. Rüttgers-Gate), bei Toponymen meist des Ort des Geschehens, (z.B. Rheinland-Pfalz-Gate) und bei Ergonymen meist das beteiligte Unternehmen oder deren Produkt (z.B. Porschegate).

"
{
KE:Skandalspezifizierende_KonstituenteRüttgers
-GateKE-lex:Gate
}
" schlägt Wellen
MEINUNG
{
KE:Skandalspezifizierende_KonstituenteRheinland-Pfalz
-GateKE-lex:Gate
}
Intrigen wie einst bei Barschel
Blume, der trotz seinen inzwischen graumelierten Haaren immer ein wenig jugendlich wirkt, wird sich in Wolfsburg einmal mehr umstellen müssen. Die VW-Zentrale gilt als Haifischbecken. Zudem steht er künftig noch mehr im Fokus der Öffentlichkeit. Jüngst machte unter dem Hashtag «
{
KE:Skandalspezifizierende_KonstituentePorsche
gateKE-lex:gate
}
» in den sozialen Netzwerken und in den Boulevardmedien eine Kommunikation zwischen ihm und Finanzminister Christian Lindner Schlagzeilen .

Wird das Erstglied hingegen appellativisch realisiert, wird zumeist auf einen besonderen salienten inhaltlichen Aspekt des Skandals zurückgegriffen, wobei sowohl belebte (z.B. Katerchengate) als auch unbelebte Entitäten wie Körperteile (z.B. Bein-Gate), Lebensmittel (z.B. Hafermilch-Gate), Gegenstände (z.B. Wasserflaschen-Gate) oder Abstrakta (z.B. Klima-Gate) infrage kommen.

Hintergrund des bizarren Streits, über den zunächst die Rheinpfalz berichtete, ist noch immer die Auflösung des AfD-Kreisverbands Birkenfeld. Junge hatte sie verfügt, weil er seiner Fraktionskollegin im Prinzip vorgeworfen hat, in die Kasse gegriffen zu haben. Es folgten wechselseitige Anzeigen. Katzenfreund Kuhn ist Bublies-Leiferts neuer Lebensgefährte. Auch gegen ihn hat Junge nun Anzeige erstattet. Doch wie kommt es zum
{
KE:Skandalspezifizierende_KonstituenteKaterchen
-GateKE-lex:Gate
}
? Saß Junge etwa hinter dem Steuer des Todeswagens? Weit gefehlt: Kuhn und Bublies-Leifert waren nach einer Kreistagssitzung und Anfeindungen durch Uwe Junge und Michael Frisch nervlich derart angegriffen, dass sie daheim aus Versehen die Haustür offen stehen ließen. Ihr Haustier nutzte die Chance zur Flucht, die so tragisch unter einem Reifen endete.
100:5. Das bedeutet , dass am Tag nach "
{
KE:Skandalspezifizierende_KonstituenteBein
-GateKE-lex:Gate
}
" bei Google 20-mal häufiger nach Katja Suding gesucht wurde als nach Olaf Scholz , dem Ersten Bürgermeister von der SPD . Scholz steht kurz vor der absoluten Mehrheit - Suding kämpft an der Fünfprozenthürde.
Es geht um ein Video der landeseigenen Werbeagentur, in dem ein Krampus namens Sven durch einen finsteren Wald läuft und dann ein Gasthaus betritt, um einem kleinen Mädchen einen verlorenen Handschuh wiederzugeben. Als er von der Wirtin gefragt wird, ob man ihm etwas Gutes tun könnte zum Dank, bestellt Sven einen Latte macchiato mit Hafermilch - und natürlich ist das eine Aussage, die so in Tirol nicht zulässig ist. Tirols
{
KE:Skandalspezifizierende_KonstituenteHafermilch
-GateKE-lex:Gate
}
fasst die Essenz des Bundeslandes auf so pointierte Art und Weise zusammen , wie das nur Tiroler selbst hinbekommen .
{
KE:Skandalspezifizierende_KonstituenteWasserflaschen
-GateKE-lex:Gate
}
- das war diese Woche eines der meistdiskutierten Themen im Sport : Darf ein Trainer seinen Spielern die Wasserration streichen? Bekanntlich schüttete Felix Magath nach der Runde über den Hügel der Qualen vor den Augen seiner Profis drei Viertel aller Trinkflaschen aus. Die verbliebenen sollten sich die Spieler untereinander teilen - "Teambuilding à la Quälix". Ich finde das insofern spannend, da in unseren Amateurregionen ganz andere Maßnahmen zu
{
KE:Skandalspezifizierende_KonstituenteKLIMA
-GATEKE-lex:Gate
}
: Kurz vor Beginn der Konferenz erregten geknackte E-Mails von Klimaforschern Aufsehen. Angeblich sollen sich Forscher über die Manipulation von Klimadaten ausgetauscht haben. Jetzt gibt es eine erste Spur. Der Rechner der englischen University of Anglia soll über einen russischen Server in Tomsk geknackt worden sein.

Die Onymisierung, die mit dem Muster verbunden ist, zeigt sich auch im typischen Gebrauch von Anführungszeichen:

Allein vergangenes Jahr waren es an die sieben Millionen Stück. Die Wurst ist Grundnahrungsmittel und Identitätsstifter durch alle Hierarchieebenen - und ein nicht zu unterschätzendes Politikum. Als vor gut zwei Jahren der Zulieferer des Curryketchups wechselte, beklagten Mitarbeiter, dass ihre Wurst nicht mehr so schmecke, wie sie sollte. Sogar der damalige Gastronomiechef von VW musste sich in der Folge öffentlich zum "
{
KE:Skandalspezifizierende_KonstituenteKetchup
-GateKE-lex:Gate
}
" erklären .
Charles aber war ihr verfallen, was nicht immer in hochseriösen Formulierungen zum Ausdruck kam. Telefonmitschnitte tauchten auf, in denen der künftige König seine intimsten Wünsche ausplauderte. Als "
{
KE:Skandalspezifizierende_KonstituenteTampon
-GateKE-lex:Gate
"}
ging sein unzüchtiges Gesäusel in die Geschichte ein und erschütterte das Königreich zutiefst . Schon bald bebte es wieder, als Diana im Interview von der " Ehe zu dritt" sprach. 1997 starb die " Königin der Herzen" bei einem Autounfall. Nun hatte es Camilla auch noch mit einer Legende zu tun.

Typische Realisierungen:

EN, N

Kern-KE-Sets
Skandalspezifizierende_Konstituente

Konstruktionselemente (KE) Nicht-Kern

Konstruktionselemente (KE) Korrelierende Elemente (KorE) exemplarisch

Elsen, Hilke (2008): Kontaminationen im Randbereich der deutschen Grammatik, Deutsche Sprache: Zeitschrift für Theorie, Praxis, Dokumentation 36(2), 114–126.
Flach, Susanne / Kopf, Kristin / Stefanowitsch, Anatol (2018): Skandale und Skandälchen kontrastiv: Das Konfix -gate im Deutschen und Englischen, in: Heuser, Rita / Schmuck, Mirjam (Hrsg.): Sonstige Namenarten. Stiefkinder der Onomastik, Berlin/New York: De Gruyter, 239–268.
Fleischer, Wolfgang / Barz, Irmhild (2012): Wortbildung der deutschen Gegenwartssprache, 4., völlig neu bearb. Aufl., Berlin/Boston: De Gruyter.
Joseph, Brian D. (1992): Yet More on -Gate Words: A Perspective from Greece, American Speech 67(2), 222–223.
Warren, Beatrice (1990): The importance of combining forms, in: Dressler, Wolfgang U. / Luschützky, Hans C. / Pfeiffer, Oskar E. / Rennison, John R. (Hrsg.): Contemporary Morphology, Reprint 2011, Berlin/New York: De Gruyter Mouton, 111–132.