Konstruktion: Intensivierung:VP_bis_der_Arzt_kommt

{
KE:IntensiviertesFernsehen
bis der Arzt kommtKE-lex:bis_der_Arzt_kommt
}
- das ist derzeit bei der Internationalen Funkausstellung ( IFA ) in Berlin möglich . In den ersten drei Tagen kamen mehr als 100 000 Besucher auf das Messegelände am Berliner Funkturm. Mehr als 1000 Firmen zeigen dort die neueste Technik. Besonders groß ist das Interesse an stromsparenden Fernsehgeräten. Immer größer werden die Bildschirme - manchmal ist der Fernseher fast so groß wie eine Kinoleinwand. Zu sehen sind auf der Messe auch Camcorder, Fotoapparate, Handys und Haushaltsgeräte.

Kurzname der Konstruktion:

Intens.:VP_bis_der_Arzt_kommt

Diese Konstruktion ist Teil der Konstruktionsfamilie Intensivierung

Konstruktionstyp:

Syntaktische Konstruktion

Syntaktische Konstruktion: Phraseoschablonen/Phrasemkonstruktionen

Struktur/Form der Konstruktion:

VP_bis_der_Arzt_kommt

Die Konstruktion Intensivierung:VP_bis_der_Arzt_kommt gehört zu der Familie Intensivierung und gibt an, dass etwas in hohem Maße ausgeführt wird. Sie beinhaltet das als Verbalphrase realisierte, interne Kern-Konstruktionselement (Kern-KE) KE:IntensiviertesIntensiviertes, auf das unmittelbar das lexikalisch feste Kern-Konstruktionselement (KE-lex) bis_der_Arzt_kommtKE-lex:bis_der_Arzt_kommt folgt.

Weiterführende Informationen

Die Konstruktion erlaubt die Modifikation durch Tempuswechsel und Modalausdrücke, jedoch keine Negation (vgl. Richter und Sailer 2009: 15).

Das tun alle, die hier ständig leben und arbeiten. Ich wohne seit 13 Jahren in Palma, mein Apartment befindet sich direkt über dem Strand. Man bekam früher während der Saison nachts kein Auge zu. Da wurde
{
KE:Intensiviertesgegrölt
,
bis der Arzt kommen mussteKE-lex:bis_der_Arzt_kommt
}
.


Morphosyntaktische Komplexität & Kategorie

PhraseVP
Schematizität Idiomatizität Beschränkungen
0.5 idiomatisch ja (formseitig + semantisch/pragmatisch)

Konstruktionselemente (KE) Kern Konstruktionselemente mit lexikalisch festen Instanzen (KE-lex)

bis_der_Arzt_kommt

Die Adverbialbestimmung bis der Arzt kommt wird als KE-lex realisiert und verweist auf das hohe Ausmaß, in dem das Intensivierte vollzogen wird.

Evoziert die folgenden Frames:

Beispiel:

So sprach der Vater neulich streng zum Sohn. Das Kind natürlich:
{
KE:IntensiviertesHeulkrampf
,
bis der Arzt kommtKE-lex:bis_der_Arzt_kommt
}
. Er wolle nie mehr Bratwurst mit Ketchup essen, ach mehr noch, er stelle das Essen sicherheitshalber ganz ein, Hauptsache eines Tages bei Real Madrid unter Vertrag stehen. Es entspann sich ein verbaler Kleinkrieg über Sinn und Unsinn dieses Hungerstreiks, dem man einen gewissen absurden Unterhaltungsreiz nicht absprechen konnte.

Konstruktionselemente (KE) Kern Weitere Konstruktionselemente (KE)

Intensiviertes

Bei diesem als Verbalphrase realisierten Kern-KE handelt es sich um die zu intensivierende Aktivität, die dem KE-lexKE-lex:bis_der_Arzt_kommt vorangestellt ist.

Evoziert die folgenden Frames:

Beispiel:

{
KE:IntensiviertesTwittern
bis der Arzt kommtKE-lex:bis_der_Arzt_kommt
}
, simsen im 30-Sekundentakt , hier noch eine Mail , da noch ein RSS-Feed - zwar gehört Frank Schirrmacher , einer der Herausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung , nicht ganz zur Generation Internet , doch - oder gerade deswegen - mahnt der 50-jährige mit Nachdruck vor den negativen Auswirkungen des Informationszeitalters . Neu sind die Erkenntnisse nicht, aber Schirrmacher bereichert die Diskussion. Schon im Untertitel seines nicht ganz unumstrittenen Buches heißt es: "Warum wir im Informationszeitalter gezwungen sind zu tun, was wir nicht tun wollen, und wie wir die Kontrolle über unser Denken zurückgewinnen".

Konstruktionselemente (KE) Nicht-Kern

Konstruktionselemente (KE) Korrelierende Elemente (KorE) exemplarisch

Richter, Frank / Sailer, Manfred (2009): Phraseological Clauses in Constructional HPSG, in: Proceedings of the 16th International Conference on Head-Driven Phrase Structure Grammar, 297–317.
Steffens, Doris (2003): Nicht nur Anglizismen ...: Neue Wörter und Wendungen in unserem Wortschatz, Sprachreport: Informationen und Meinungen zur deutschen Sprache 19(4), 2–9.