Sprechersignal (LE)
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Inhaltsverzeichnis
Definition
Ein Sprechersignal als ein Phänomen der gesprochenen Sprache ist ein gesprächsorganisierender Hinweis, der vom Sprecher an den Hörer gesendet wird.
Es handelt sich hierbei um sowohl parasprachliche (prosodische Mittel wie Tonhöhenverlauf, Rhythmus etc.) als auch sprachliche („ne?“ (Schlusssignal) , „also“ (Eröffnungssignal)) Hinweise, die maßgeblich dazu beitragen, einen Gesprächsbeitrag zu strukturieren. Darüber hinaus gelten Sprechersignale als vom Sprecher gesendete Hinweise, die Kontakt zum Hörer herstellen und somit eine sog. Kontaktfunktion erfüllen. So erfordern bspw. Vergewisserungsformen wie „nicht wahr?“ oder „nicht?“ eine entsprechende Rückmeldung vom Hörer, d.h. ein bestimmtes Hörersignal (s. auch Rückversicherungssignal).
Beispiele
- „Ja, ja?“
- „Nicht wahr?“
- „also“
- „und“
- „nicht“
- „ich meine“
Transkriptbeispiel:
Sprechersignal Transkriptbeispiel Solo.JPG
Das vorliegende Transkriptbeispiel zeigt „ja“ als gesprächsstrukturierendes Sprechersignal (blau markiert), das der Sprecher verwendet, um seinen Gesprächsbeitrag zu eröffnen.
Verwandte Begriffe
- Diskontinuitätsmarker
- Diskursmarker
- Eröffnungssignal
- Gliederungssignal
- Rückversicherungssignal
- Schlusssignal
- Tag Question
Relevanter Wissensrahmen (Frame)
Sprechersignal (LE) evoziert den Sprechersignal-Frame.
In der Definition wurden die folgenden Frame-Elemente verwendet:
SPRECHER
HINWEIS
HÖRER
REALISIERUNGSART (verwendet als „parasprachlich“ , „sprachlich“)
ZWECK (verwendet als „Kontaktfunktion“)
WIRKUNG (verwendet als „gesprächsorganisierend“ , „einen Gesprächsbeitrag zu strukturieren“)
AUFTRETENSORT (verwendet als „gesprochenen Sprache“)
Kategorie:
Ebene 1