Diskursmarker
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Inhaltsverzeichnis
Definition
Ein Diskursmarker als ein Phänomen der gesprochenen Sprache ist ein Signal seitens des Sprechers, das dem Hörer einen Hinweis auf die Anordnung bzw. Organisation des Diskurses gibt. Diskursmarker sind semantisch ausgeblichen und fungieren primär interaktionsstrategisch, d.h. sie operieren auf der pragmatischen Sprechhandlungs-Ebene. Typischerweise sind sie syntaktisch nicht integriert, sondern treten im Vor-Vorfeld auf (z.B. koordinierende und subordinierende Konjunktionen wie weil: „da hab' ich erstmal ne runde gelacht weil was willste da sonst machen ne“).
Beispiele
- „Ich schwöre“ als jugendspezifischer Diskursmarker
- „ja“, „nee“, „gut“ oder „okay“ als turneinleitende Diskursmarker.
Transkriptbeispiele:
Transkriptbeispiel Diskursmaker.PNG
„ja“ fungiert in diesem Beispiel als turneinleitender Diskursmarker, der im Vor-Vorfeld auftritt und semantisch ausgeblichen ist. Eine Rest-Semantik besteht in der Bestätigung der von Sprecher AD zuvor getätigten Äußerung.
Transkriptbeispiel Diskursmaker2.PNG
Die subordinierende Konjunktion „weil“ wird hier als Diskursmarker umfunktionalisiert. Eine Rest-Semantik liegt in der Begründung der vorangehenden Aussage.
Verwandte Begriffe
- Diskontinuitätsmarker
- Eröffnungssignal
- Gliederungssignal
- Rückversicherungssignal
- Schlusssignal
- Sprechersignal (LE)
- Tag Question
Relevanter Wissensrahmen (Frame)
Diskursmarker evoziert den Sprechersignal-Frame.
In der Definition wurden die folgenden Frame-Elemente verwendet:
SPRECHER
HINWEIS
HÖRER
POSITION (verwendet als „Vor-Vorfeld“)
ZWECK (verwendet als „interaktionsstrategisch“)
WIRKUNG (verwendet als „Anordnung bzw. Organisation des Diskurses“)
AUFTRETENSORT (verwendet als „gesprochenen Sprache“)
Kategorie:
Ebene 1