Hörersignal
Inhaltsverzeichnis
Frame-Definition
Hörersignal
In diesem Frame sendet ein HÖRER bestimmte diskursorganisierende HINWEISE an einen SPRECHER, auf dessen Äußerung er damit konkret Bezug nimmt (ÄUSSERUNGSBEZUG). Dieser Frame beschreibt die Perspektive des Hörers; er erbt Informationen aus dem nicht-perspektivierten Signal_Szenario-Frame, der als eine Art Überblicks-Frame zum Sprechersignal- und Hörersignal-Frame verstanden werden kann.
Dieser Frame weist Ähnlichkeiten zum Communication -Frame des FrameNet-Projekts auf.
Belegstellen für die Verwendung in der fachsprachlichen Literatur:
Das [zweiteilige]Ausmaß [Hörer]Hörersignal [- ja das is richtig -]Beispiel, das [simultan zur Fortsetzung des Gesprächsschritts von B]Äußerungsbezug [gesetzt ist]Support, stellt einen Kommentar dar, eine explizite Zustimmung zu dem, was die Sprecherin sagt.
Ein [Rezeptions]Hinweissignal [wie hm]Beispielin Beispiel (16), Zeile 103, das [dort]Auftretensort [simultan mit der Nachstellung]Äußerungsbezug [produziert wird]Support, signalisiert keine Turnübernahme und vollzieht damit keinen Sprecherwechsel.
Frame-Elemente
Kern-FE | Definitionen |
---|---|
HÖRER | Derjenige, der das Signal sendet.Beispielbelegstelle: Nach jeder Subeinheit wird den Rezeptionssignalen [des Publikums]Hörer Raum gegeben und das Rederecht neu verhandelt. |
HINWEIS | Diskursorganisierende Nachricht, die mit dem Signal überbracht wird.Beispielbelegstelle: Nach jeder Subeinheit wird den [Rezeptions]Hinweissignalen des Publikums Raum gegeben und das Rederecht neu verhandelt. |
Nicht-Kern-FE | Definitionen |
SPRECHER | Derjenige, an den das Signal gerichtet ist.Beispielbelegstelle: Mit einem Hörersignal der Kategorie Questions [wird]Support [dem Sprecher]Sprecher[signalisiert]Support, dass sein Redebeitrag z.B. näher erläutert werden muss (vgl. Müller 2010). |
ÄUSSERUNGSBEZUG | Bezug des Hörersignals auf die Äußerung des Sprechers bzw. die Art und Weise, in der das Hörersignal Bezug auf die Sprecheräußerung nimmt.''Beispielbelegstelle: [Auf Antons Turn]Äußerungsbezug [reagiert]Kontroll Peter, der Kameramann, unmittelbar mit lachenden Rezeptionssignalen. |
REALISIERUNGSART | Art und Weise der sprachlichen Realisierung des Signals.''Beispielbelegstelle: Auf Antons Turn reagiert Peter unmittelbar mit [lachenden]Realisierungsart Rezeptionssignalen. |
AUSMASS | Lexikalisches Ausmaß des Hörersignals. Häufig sind Hörersignale simpel und kurz.Beispielbelegstelle: Nach einem [kurzen]Ausmaß Rezeptionssignal fährt die Sprecherin fort, ihre Geschichte zu erzählen. |
POSITION | Stelle im Satz bzw. innerhalb der Äußerung des SPRECHERs, an der das Signal des HÖRERs auftritt.''Beispielbelegstelle: Bei syntaktischer Abgeschlossenheit wird mit einer relativen Häufigkeit von 62% geurteilt, dass derselbe Sprecher weitersprechen wird (hiervon 30% mit [vorangehendem]Position Rezeptionssignal. |
ZWECK | Absicht des HÖRERs, mit der er das Signal produziert.Beispielbelegstelle: Der Sprecher hatte eine Entscheidungsfrage gestellt und erwartete nur ein [bestätigendes]Zweck Hörersignal, um mit der dann gegebenen Gewißheit in seiner Rede fortfahren zu können. |
WIRKUNG | Effekt, den das Signal des HÖRERs beim SPRECHER hat oder haben soll., bzw. Effekt, den das Signal auf den Diskurs ausübt.''Beispielbelegstelle: Generell leistet die untersuchte Gruppe bei konsensträchtigen Themen [kooperative]Wirkung Hörersignale. |
AUFTRETENSORT | Allgemeiner und spezieller Sprachkontext, in dem das Signal auftritt/für das das Signal produziert wird.Beispielbelegstelle: Mit diesen Signalen versucht der Hörer die Sprecherrolle zu erlangen, kann das aber meistens nicht durchsetzen; im Weiteren sind exemplarische Beispiele dieses Typs der Hörersignale angeführt, [die im Roman zu finden sind]Auftretensort. |
FREQUENZ | Relative Häufigkeit, mit der das Signal auftritt.Beispielbelegstelle: Ebenso dienen [ausbleibende]Frequenz, fragende oder aus Sprecherperspektive unangemessene Hörersignale dazu, die sinnkonstitutive Kraft der jeweils letzten Äußerung(en) eines Sprechers für diesen selbst wahrnehmbar, präzisierbar oder korrigierbar werden zu lassen. |
SUBTYP | Unterkategorien von Hörersignalen und anderen speziellen Hörersignaltypen.Beispielbelegstelle: Der Sprecher produziert im Folgendeneine Pseudocleft-Konstruktion, wobei dem W-Teilsatz mit seinem ungesättigten Verb – im Anschluss an das Hörersignal [in Form eines „continuers"]Subtyp – ein durch die Kopula ‚is’ eingeleiteter Matrixsatz mit der noch ausstehenden Objekt-Ergänzung folgt. |
BEISPIEL | Lexikalisches Beispiel für ein Hörersignal eines bestimmten SUBTYPs.Beispielbelegstelle: Das Rezeptionssignal [naja]Beispiel mit dem Akzent auf der letzten Silbe und steigender Intonation markiert dementgegen Zweifel und das Unverständnis. |
Frame-evozierende Lexikalische Einheiten
Annotationsreporte
- Annotationsreport Hörersignal
- Annotationsreport Rezeptionssignal
- Annotationsreport Gesprächsschrittbeanspruchendes Signal
- Annotationsreport Backchannel
Frame-zu-Frame-Relationen
- In einer Perspektive_auf-Relation zum Frame Signal_Szenario (Signal_Szenario>Hörersignal).
- In einer Bezug_auf-Relation zum Frame Gesprächspartikel (Gesprächspartikel>Hörersignal).
- In einer Untergeordnet_von-Relation zum Frame Hörerverhalten (Hörerverhalten>Hörersignal).
Legende:
Vererbungs-Relation (FrameNet: Inheritance-Relation) | |
Perspektive_auf-Relation (FrameNet: Perspective_on-Relation) | |
Untergeordnet_von-Relation (FrameNet: Subframe-Relation) | |
Verwendet-Relation (FrameNet: Using-Relation) | |
Bezug_auf-Relation (FrameNet: See_also-Relation) | |
Vorangehend_von-Relation (FrameNet: Precedes-Relation) | |
Inchoativ-Relation (FrameNet: Inchoative_of-Relation) | |
Ursächlich_für-Relation (FrameNet: Causative_of-Relation) |
Kategorien:
Frame-EintragEbene 2