Annotationsreport Vagheitsausdruck
Inhaltsverzeichnis
FEs | Anzahl annotierter FEs |
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ANZAHL | 1 |
BEDINGUNG | 1 |
BEISPIEL | 3 |
FUNKTION | 6 |
SPRECHER | 3 |
VAGHEIT | 23 |
Determinativkompositum. Kopf ‚-ausdruck’ deverbal von ausdrücken. Zweiwertige Valenz: ‚jmd. drückt etw. aus’, woraus sich die FE SPRECHER und VAGHEIT ableiten lassen; das FE VAGHEIT ist zudem im Erstglied des Kompositums realisiert.
Kurzdefinition: Vagheitsausdrücke sind einzelne Wörter oder Phrasen innerhalb von Sprecheräußerungen, die diese abschwächen oder vage erscheinen lassen.
Belegstellen & Annotationen | Quellen | Auffälligkeiten |
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Es zeigte sich, dass die Lernleistung geringer war, wenn die Lehrersprache durch folgende Merkmale charakterisiert war: - Unsicherheits- und [Vagheits]Vagheitausdrücke wie z. B. [vielleicht, sag-ich-mal, gewissermaßen, im Grunde genommen, was-weiß-ich, unter Umständen, sozusagen, irgendwie, undsoweiter, praktisch, durchaus.]Beispiel. | Helmke 2007: 45 | |
Der Sprachgebrauch Jugendlicher – d.h. hier, die besagten [Vagheits]Vagheitausdrücke [zu verwenden]Kontroll – würde sich erst bessern, sobald „sich die grundsätzliche Haltung ändert, vor komplizierten zwischenmenschlichen Beziehungen davonzulaufen“. | Abert 2013: 2 | Kontroll-Verb |
Der dritte Punkt betrifft spezifische sprechsprachliche Elemente: Sind in Wörterbüchern bestimmte [als jugendsprachlich bezeichnete]Übergeordnete_Äußerung Endpartikeln oder [Vagheits]Vagheitausdrücke deren Gebrauch unter Jugendlichen bis 1992 bereits nachgewiesen war (die Auswahl beinhaltet: jan, ja nai desu ka, mitai na, te iu ka, to ka, tte kanji), in die Speziallexika aufgenommen. | Abert 2013: 27 | |
Der Terminus [Vagheits]Vagheitausdruck ist am ehesten als Oberbegriff zu verstehen (vgl. ähnlich Schwitalla 2006: 155) für eine Gruppe sprachlicher Merkmale, deren Umfang und Funktionen häufig nicht näher definiert sind. Soweit ersichtlich werden darunter verschiedene sprachliche Mittel gefasst, Partikeln wie to ka oder kamo, Hilfsadjektive wie ppoi, Suffixe wie -teki und auch Wortverbindungen wie mitai na, tte kanji, ja nai desu ka oder das oben angesprochene te iu ka. | Abert 2013: 32 | |
Die Besonderheit von japanischer Jugendsprache liegt nicht darin, dass [Vagheits]Vagheitausdrücke [verwendet werden]Kontroll, sondern allenfalls darin, dass es sich dabei um neue [Vagheits]Vagheitausdrücke handelt. | Abert 2013: 34 | Kontroll-Verb |
Bei den sogenannten [Vagheits]Vagheitausdrücken handelt es sich zum Teil um Elemente von [Höflichkeitssprache]Funktion. | Abert 2013: 36 | |
Auf der anderen Seite ist für die sog. [Vagheits]Vagheitausdrücke durch deren bisherige funktionale Beschreibung davon auszugehen, dass sie unabhängig von der Gruppensituation auftreten und dies möglicherweise sogar in erhöhtem Umfang, schließlich kennen sich die Teilnehmer kaum. | Abert 2013: 59 | |
Schwitalla (2006: 155) erklärt für das Deutsche, dass [Vagheits]Vagheitausdrücke [in Gesprächen Jugendlicher]Übergeordnete_Äußerung gehäuft vorkommen, wenn diese in unsicheren oder unangenehmen Situationen sind, beispielsweise weil schwierige Sachverhalte versprachlicht werden müssen. | Abert 2013: 134 | |
Augenstein (1998: 180) bemerkt, dass [Vagheits]Vagheitausdrücke unter Jugendlichen gehäuft im Gespräch mit Erwachsenen vorkommen und dort [ein großes Maß an Unsicherheit verbalisieren]Funktion. | Abert 2013: 134 f. | |
Bei mitai na handelt es sich um einen weiteren der [problematisierten] [Vagheits]Vagheitausdrücke, [die als jugendsprachlich bezeichnet worden sind]Übergeordnete_Äußerung. | Abert 2013: 155 | |
Satake (1995: 56, 60) führt [to ka]Beispiel als einen [mehrerer] [Vagheits]Vagheitausdrücke an, [die er als Mittel beschreibt, um definite Aussagen zu umgehen bzw. diese abzuschwächen oder zu puffern]Funktion. | Abert 2013: 205 | |
Interessanterweise wird der Nominalstellvertreter yatsu in Japan m.W. nicht gemeinsam mit diesen Merkmalen behandelt, obgleich im Deutschen ähnliche Austauschverfahren durch Stellvertreter wie Dings als [Vagheits]Vagheitausdruck geführt werden (vgl. Schwitalla 2006: 161). | Abert 2013: 258 | |
Dies gilt für die [Vagheits]Vagheitausdrücke ebenfalls, [die wie in 5.1 gesehen weitere Funktionen besitzen]Funktion. | Abert 2013: 273 | |
Neben den [bisher besprochenen] [Vagheits]Vagheitausdrücken, [die nun als pragmatische Marker eingeordnet sind]Funktion, wurden auch andere als jugendsprachlich bezeichnete Spezifika einer Analyse unterzogen. | Abert 2013: 281 | |
In diesem Auszug aus Der kleine Vampir lassen sich als Eigenschaften des Nähesprechens aus dem textuell-pragmatischen Bereich ermitteln: vier Kontaktsignale (…), ein Überbrückungsphänomen (du - du), (…) und 11 Abtönungsphänomene ([zwei]Anzahl [Vagheits]Vagheitausdrücke (…)). | Hofmann 2011: 61 | |
[Vagheits]Vagheitausdrücke kämen dann zum Einsatz, [wenn ein [Sprecher]Sprecher merkt, dass seine Wortwahl nicht dem geplanten Inhalt der Äußerung entspreche]Bedingung (Schwitalla 2006: 155). | Hofmann 2011: 61 | |
Hier liegt Marsmädchen mit großem Abstand auf dem ersten Platz, was vor allem durch die Häufigkeit von [Vagheits]Vagheitausdrücken [wie Na gut und ein bisschen]Beispiel, ein wenig begründet ist. | Hofmann 2011: 66 | |
Entgegen der auf S. 38 formulierten Annahme, dass [Vagheits]Vagheitausdrücke [im jugendlichen Sprachgebrauch]Übergeordnete_Äußerung sehr häufig anzutreffen seien, habe ich im Korpus nur wenige Belege gefunden. | Hofmann 2011: 91 | |
[Vagheits]Vagheitausdrücke und Hyperbolisierungen, [die ich unter dem Begriff Modalität zusammengefasst habe], werden ebenfalls einzelsprachlich verschieden ausgedrückt und ihre Übersetzung hängt besonders von der Funktion im Satz ab (siehe Abschnitt 6.3.3, S. 91). | Hofmann 2011: 101 | |
[Vagheits]Vagheitausdrücke sind [in der gesprochenen Sprache]Übergeordnete_Äußerung produktionsbedingt. | Betz 2004: 122 | |
Mit dem [Vagheits]Vagheitausdruck [vermittelt]Kontroll [der Autor]Sprecher meist seine Ansicht, dass das Ereignis so wirr oder die Handlung so unwichtig ist, dass eine genauere Bezeichnung nicht möglich oder nicht notwendig ist. | Betz 2004: 123 | Kontroll-Verb |
Weitere Funktionen der Autorenkommentare sind Einräumungen (…), Kritik (…), [Vagheits]Vagheitausdruck [mit Ungeduld] (”ein Gleichnis, eine Parabel, was weiß ich.“), (…). | Betz 2004: 209 |
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