Annotationsreport Schweigen
Inhaltsverzeichnis
FEs | Anzahl annotierter FEs |
---|---|
AUFTRETENSORT | 1 |
DAUER | 1 |
GRUND | 1 |
INHALT | 3 |
POSITION | 2 |
SPRECHER | 6 |
WIRKUNG | 4 |
ZWECK | 2 |
Deverbal von schweigen: ‚jmd. schweigt’. Zentrales FE: SPRECHER.
Kurzdefinition: In der Gesprächsforschung werden mit Schweigen markant lange Unterbrechungen in der Rede des Sprechers bezeichnet.
Belegstellen & Annotationen | Quellen | Auffälligkeiten |
---|---|---|
Diese Maxime erklärt auch, warum [Lehrer]Sprecher-Schweigen, [ohne daß der Lehrer einem Schüler den turn zugeteilt hat]Inhalt, eine spezifische Funktion bekommen kann (muß), z.B. die einer Ermahnung an die Schüler, ihrerseits zu schweigen (…). | Mazeland 1983: 99 | |
„Die grundlegende Unterscheidung zwischen finalen und intermediären Pausen spielt für den Sprecherwechsel insofern eine Rolle, als Sprecher signalisieren (müssen), ob sie weiterreden wollen oder ob [ihr]Sprecher Schweigen das Ende ihres Beitrags bildet (…).“ | Bohle 2007: 119 | |
Der Leerraum der Zeile muß in seinem Verständnis als [absolutes]Inhalt Schweigen gelöscht und das Verbale relativ auf die vorangehende Zeile, also im Oben-unten-Verhältnis, weitergelesen werden, bis das Endzeichen oder eine neue Zeile kommt. | HSK 16.2 (2001): 1048 | |
(Vgl. Sacks/ Schegloff/Jeffersons 1974, 714 f Unterscheidung von ‘Pausen’ in ‘Lücken’, ‘Verstummen’ und ‘[bedeutsames]Wirkung Schweigen’, vgl. Levinson 1990, 298.) | HSK 16.2 (2001): 1065 | |
Dazu gehört u. a. auch das Nicht-Sprechen/Schweigen, [dem unterschiedliche kommunikative Funktionen zugeordnet werden können]Zweck (Heinemann 1999, 305 ff). | HSK 16.2 (2001): 1188 | |
Die minimalste Form eines rituellen Dialogs scheint darin zu bestehen, dass die Angesprochenen nichts sagen, sondern ein Schweigen [eintritt]Support, [das - im vorliegenden Fall - der Gewissensprüfung dienen soll]Zweck. | HSK 16.2 (2001): 1563 | |
Hier zeigt sich die Mitwirkung der Dialogpartner im Schweigen, [in welchem die individuelle Gewissenserforschung vor sich gehen soll]Inhalt. | HSK 16.2 (2001): 1563 | |
In einer kurzen Szene in Groß und klein will Lotte das [lastende]Wirkung Schweigen [im Wartezimmer]Auftretensort durchbrechen und spricht „auf einmal (…) laut in die Runde der schweigenden Leute“ (503). | HSK 16.2 (2001): 1628 | |
In 14 hatte der angesprochene Teilnehmer PeterN schon [sein]Sprecher [durch »netlag« bedingtes]Grund Schweigen erklärt und mit Beitrag 16 (…). | Storrer 2001: 12 f. | |
Diese inhaltlich unwichtigen Äußerungsteile haben eine vorwiegend dialogorientierte (hörerorientierte) Funktion, indem sie das Ende eines Sprecherbeitrags markieren und somit eine Aufforderung zum Sprecherwechsel signalisieren können (vgl. Stellmacher 1972, 522) oder zum Füllen der Pause dienen, die sonst nach Beendigung eines Gesprächsbeitrags entstehen und unerwünschterweise als Schweigen [des Sprechers]Sprecher verstanden werden könnte. | Lee 2000: 48 | |
Die kurze Reaktion N’s in Z. 21 (auch), [sein]Sprecher [anschließendes]Position Schweigen sowie die Verlegenheitsfloskel mensch (wie schon zuvor das auch mit Akzent) deuten auf eine anhaltende Unsicherheit N’s hin. | Hormuth 2009: 163 | |
Dass Cecilia diese Bewertung aber vor allem als negativ empfindet, zeigt sich in dem [langen]Dauer [betretenen]Wirkung Schweigen [nach der Animation (43)]Position. | Ehmer 2011: 371 |
Kategorien:
Annotationsreport|SchweigenEbene 2