Annotationsreport Nominalisierung
FEs | Anzahl annotierter FEs |
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AUFTRETENSORT | 1 |
BASIS | 7 |
BEISPIEL_NOMENABLEITUNG | 3 |
BEISPIEL_WORTELEMENT_RECHTS | 6 |
NOMENABLEITUNG | 18 |
SPRACHE | 1 |
TYPUS | 8 |
Deverbales Nomen von nominalisieren (paraphrasiert: „zu einem Nomen machen“). Zweiwertige Valenz: 'jmd. nominalisiert ein Wort)'; genauer: jmd. (WORTPRODUZENT) nominalisiert ein Wort, indem er es von einem einer anderen Wortklasse zugehörigen Wort (= BASIS) ableitet. Das FE WORTPRODUZENT wird aufgrund der Fachsprachenebene in der Regel nicht realisiert.
Da die LE im Kontext der Wortbildung als Ableitung eines Nomens verstanden wird, wird sie im Folgenden als NOMENABLEITUNG annotiert.
Kurzdefinition: Unter Nominalisierung (auch: Substantivierung) versteht man sowohl den Prozess als auch das Ergebnis des Prozesses der Ableitung eines Nomens oder Substantivs aus anderen Wortarten. Auf welche Weise Wörter zu Nomen/ Substantiven abgeleitet werden, ist abhängig von der Wortart des zugrundeliegenden Basis- oder Ausgangswortes.
Belegstellen & Annotationen | Quellen | Auffälligkeiten |
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Besonders bei der [Nominalisierung]Nomenableitung [von Verben und Adjektiven]Basis ergibt sich die Frage, ob die Argumentstruktur von Verben und Adjektiven nach angebbaren Prinzipien auf die [entsprechenden] [Nominalisierungen] übertragen werden kann. | Motsch (2012): 320 | [entsprechenden] nicht bedeutungsrelevant |
Ehrich/Rapp (2000) versuchen, systematische Zusammenhänge zwischen der lexikalisch semantischen Struktur von Verben und [davon abgeleiteten]Basis [Nominalisierungen]Nomenableitung einerseits und der syntaktischen Realisierung semantisch vorgegebener Argumentstellen andererseits aufzudecken. | Motsch (2012): 320 | [davon abgeleiteten] wird hier als FE BASIS annotiert, da aus dem Satzzusammenhang deutlich wird, dass sich „davon“ auf Verben bezieht. |
Dabei spielen semantische Sorten von [Nominalisierungen]Nomenableitung ([Vorgangs]Typus[nominalisierungen]Nomenableitung, [Resultatobjekt]Typus[nominalisierungen]Typus einschließlich bestimmter Untertypen) eine zentrale Rolle. | Motsch (2012): 320 | |
[das Erziehen, die Erziehung]Beispiel_Nomenableitung sind [reine]Typus [Nominalisierungen]Nomenableitung, d.h., nur die syntaktische Kategorie wird verändert, die semantische Repräsentation des Verbs erziehen bleibt erhalten; [der Erzieher, die Erzieherei]Beispiel_Nomenableitung sind [Nominalisierungen]Nomenableitung [des Verbs erziehen]Basis mit Veränderungen der semantischen Repräsentation des Verbs. | Motsch (2012): 324 | |
Alle Verben lassen eine [Nominalisierung]Nomenableitung [mit dem Suffix -en]Beispiel_Wortelement_rechts zu. | Motsch (2012): 329 | |
Wir halten eine Analyse für angemessener, die [-en]Beispiel_Wortelement_rechts-[Nominalisierungen]Nomenableitung von vornherein als Derivationen beschreibt. | Motsch (2012): 329 | |
[Reine]Typus [Nominalisierungen]Nomenableitung [mit –ung]Beispiel_Wortelement_rechts übernehmen die semantische Repräsentation des Verbs. | Motsch (2012): 329 | |
Gleichwohl ist die Produktivität einer Konstruktion ein nur hinreichendes, nicht aber ein notwendiges Kriterium für die Verfestigung einer Konstruktion; denn auch nicht-produktive Konstrukionen – im Englischen etwa [Nominalisierungen]Nomenableitung [mit -ment]Beispiel_Wortelement_rechts (vgl. Hilpert 2010), im Deutschen könnte man tendenziell für [Nominalisierungen]Nomenableitung [mit -erei]Beispiel_Wortelement_rechts Ähnliches postulieren –, verlieren nicht zwangsläufig ihren Konstruktionsstatus. | Ziem 2014a: 23 | |
Bei der Substantivbildung ist dies der Übergang von der Prädikatsfunktion beim Verb oder der Attributfunktion beim Adjektiv zum Subjekt oder Objekt (zur [Nominalisierung]Nomenableitung [von Adjektiven]Basis vgl. Malkiel 1945). | Paulikat (2017): 54 | |
Zur Produktivität der [ung-]Beispiel_Wortelement_rechts[Nominalisierung]Nomenableitung [im Gegenwartsdeutschen]Sprache im diachronen Vergleich. | Hartmann 2013: 94 | |
Der Verlust semantischer Transparenz schlägt sich vor allem in zwei Phänomenen nieder: Erstens sind zahlreiche ung-Bildungen im heutigen Deutschen nur noch als [Objekt]Typusnominalisierungen]Nomenableitung interpretierbar ([z.B. Rüstung)Beispiel_Nomenableitung. | Hartmann 2013: 97 | Unabhängiges FE BEISPIEL |
Als entscheidender Unterschied, der FVG aus vergleichbaren Konstruktionen heraushebt, bleibt damit die [im nominalen Bestandteil enthaltene]Auftretensort [Nominalisierung]Nomenableitung. | Winhart 2002: 17 | |
Der Kopf der Nominal- oder Präpositionalphrase ist im Standardfall eine [deverbale oder deadjektivische]Basis [Nominalisierung]Nomenableitung. | Winhart 2002: 18 | |
Das hängt damit zusammen, dass Nomina wie Frage oder Vorschlag als [Inhalts]Typus[nominalisierungen]Nomenableitung verwendet werden. | Winhart 2002: 23 | |
Bei einem Großteil der Nominalisierungen handelt es sich um sog. [Inhalts]Typus[nominalisierungen]Nomenableitung, [die von Verben des Sagens abgeleitet sind]Basis:(4-80) a. Sie machte ihrem Vater nur eine Andeutung ihres Zustands.b. Können Sie weitere Angaben zu ihrem Verdacht machen?c. Er machte ihr die Mitteilung, dass er morgen käme. | Winhart 2002: 86 |
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