Annotationsreport Dativobjekt
FEs | Anzahl annotierter FEs |
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BEISPIEL | 1 |
BEZUGSPUNKT | 2 |
EIGENSCHAFT | 5 |
GRAMMATISCHE_FUNKTION | 13 |
POSITION | 2 |
SPRACHE | 2 |
WEM_FALL | 13 |
(Etym.) von lat. datum (= Gegebenes) und obiectum (= entgegengesetzt). Kompositum mit ,-objekt‘ als bedeutungstragenden Kopf. Relationales Nomen: Objekt von etw. wobei mit „etw.“ der Satz, also der AUFTRETENSORT gemeint ist, in dem das vom Verb geforderte Objekt mit einer bestimmten GRAMMATISCHEN_FUNKTION auftritt. Erstglied der LE gilt als Markierung für den Kasus, den das Objekt aufweist, hier den Dativ, der in Schulbüchern auch häufig „WEM_FALL“ genannt wird.
Der bedeutungstragende Kopf der LE wird selbst als Realisierung des FE GRAMMATISCHE_FUNKTION annotiert, da sie in dem übergeordneten Kontext der Syntax als solche verstanden und verwendet wird. Das Erstglied der LE wird als WEM_FALL annotiert.
Kurzdefinition: Der Begriff Dativobjekt bezeichnet die grammatische Funktion eines Satzglieds, in einem bestimmten Kasus, nämlich im Dativ aufzutreten. In Schulbüchern ist häufig auch von „Wem-Fall“ die Rede, da das Dativobjekt, das von Verben wie helfen, versprechen, begegnen etc. gefordert wird, mit „Wem?“ erfragbar ist.
Belegstellen & Annotationen | Quellen | Auffälligkeiten |
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Wenn Kurt das [im Schwäbischen]Sprache [übliche]Eigenschaft [Dativ]Wem_Fall[Objekt]Grammatische_Funktion [von anrufen]Bezugspunkt (mir õ:grufe.) korrigiert ([MIR]Beispiel. Õ:grufe. (-) MICH.), so löst dies bei Wolf eine Frotzeläußerung aus: <Brone 2007: 277 | | |
Das [kontrastfähige]Eigenschaft [Dativ]Wem_Fall[Objekt]Grammatische_Funktion kann durch genuine Ā-Bewegung nach SpecKontrP bewegt werden. | Frey 2011: 16 | |
Es entspricht jeweils dem norwegischen Objekt das deutsche Subjekt, und dem norwegischen Subjekt das [deutsche]Sprache [Dativ]Wem_Fall[Objekt]Grammatische_Funktion . | Pitz/ Soeboe 2013: 91 | |
Dies würde aber im zweiten Teil von (3) nichts nützen: hier müsste das leere Subjekt des Infinitivsatzes auf das [Dativ]Wem_Fall[Objekt]Grammatische_Funktion [von \erteilen"]Bezugspunkt zurückgehen, was wiederum nicht möglich ist (Dativ bleibt Dativ!). | Pitz/ Soeboe 2013: 94 | |
Bei der Analyse der Stellung der MP in Bezug auf Akkusativ- und [Dativ]Wem_Fall[Objekte]Grammatische_Funktion wird zwischen pronominalen und nicht-pronominalen Objekten unterschieden. | Moroni 2005: 18 | |
Wie man sieht, sind MP nicht vor pronominalen Objekten und nicht vor [Dativ]Wem_Fall[Objekten]Grammatische_Funktion belegt. | Moroni 2005: 20 | |
Die Basishypothese dieser Studie lautet, dass die Dichotomie vom [Dativ]Wem_Fall[Objekt]Grammatische_Funktion und vom freien Dativ nicht ausreichend ist, deshalb konzentrieren wir uns auf die Ansätze, die diese Dichotomie in Frage stellen. | Tichak 2015: 6 | |
Die Hauptziele der Studie sind somit die folgenden beiden: 1. Eine Kritik der bisherigen Konzeption, die die [„gebundenen“]Eigenschaft [Dativ]Wem_Fall[Objekte]Grammatische_Funktion von den „freien“ Dativen deutlich trennt, und ein Versuch, mehrere Ebenen der syntaktischen und semantischen „Valenz“ für Zwecke der Beschreibung zu verwenden und eher von graduellen Eigenschaften der syntaktischen und semantischen Relationen der Dativphrasen auszugehen. | Tichak 2015: 6f. | |
Im Vorwort haben wir zwei Ziele formuliert: die Suche nach Unterschieden und Gemeinsamkeiten der einzelnen Kategorien und den Versuch, die Kategorie des [Dativ]Wem_Fall[Objekts]Grammatische_Funktion und des „freien Dativs“ aufzulösen. | Tichak 2015: 39 | |
Dies kann seinen Grund darin haben, daß das [Dativ]Wem_Fall[Objekt]Grammatische_Funktion weitgehend auf die Bezeichnung von Personen festgelegt ist, so daß ein [nicht- personales]Eigenschaft [Dativ]Wem_Fall[Objekt]Grammatische_Funktion ohnehin schon selten und seine Realisierung durch das Pronomen was noch viel seltener ist. | Pittner 1996: 77 | |
Die Ungewöhnlichkeit dieser Form als verbregierte Dativform wurde auf die Seltenheit von [nicht-personalen]Eigenschaft [Dativ]Wem_Fall[Objekten] Grammatische_Funktion zurückgeführt. | Pittner 1996: 77 | |
Vergleiche mit anderen Sprachen legen es nahe, zu vermuten, daß die S-strukturelle Position des [Dativ]Wem_Fall[Objekts]Grammatische_Funktion im Deutschen nicht seineD-strukturelle, das heißt universelle Position ist. | Gallmann 1996: 10 |
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