Annotationsreport Akkusativobjekt
Inhaltsverzeichnis
FEs | Anzahl annotierter FEs |
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AUFTRETENSORT | 5 |
BEISPIEL | 3 |
BEZUGSPUNKT | 1 |
EIGENSCHAFT | 2 |
GRAMMATISCHE_FUNKTION | 18 |
POSITION | 2 |
WEN_FALL | 18 |
(Etym.) von lat. accūsātum (= Angeklagtes, Kasus der Ursache) und obiectum (= entgegengesetzt). Kompositum mit ,-objekt‘ als bedeutungstragenden Kopf. Relationales Nomen: Objekt von etw. wobei mit „etw.“ der Satz, also der AUFTRETENSORT gemeint ist, in dem das vom Verb geforderte Objekt mit einer bestimmten GRAMMATISCHEN_FUNKTION auftritt. Erstglied der LE gilt als Markierung für den Kasus, den das Objekt aufweist, hier den Akkusativ, der in Schulbüchern auch häufig „WEN_FALL“ genannt wird.
Der bedeutungstragende Kopf der LE wird selbst als Realisierung des FE GRAMMATISCHE_FUNKTION annotiert, da sie in dem übergeordneten Kontext der Syntax als solche verstanden und verwendet wird. Das Erstglied der LE wird als WEN_FALL annotiert.
Kurzdefinition: Der Begriff Akkusativobjekt bezeichnet die grammatische Funktion eines Satzglieds, in einem bestimmten Kasus, nämlich im Akkusativ aufzutreten. In Schulbüchern ist häufig auch von „Wen-Fall“ die Rede, da das Akkusativobjekt, das von Verben wie bekommen, beschimpfen etc. gefordert wird, mit „Wen?“ erfragbar ist.
Belegstellen & Annotationen | Quellen | Auffälligkeiten |
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Dies bedeutet, dass gleich bezeichnete Rollen potenziell die gleiche semantische Rolle tragen, so dass z. B. in Die Entscheidung fiel der nominativisch markierte Partizipant die gleiche Rolle tragen kann wie derjenige in Der Schlagbaum wurde gehoben (Vorgangsträger), dieser aber nicht die gleiche Rolle hat wie das [Akkusativ]Wen_Fall[Objekt]Grammatische_Funktion in [Man hat den Schlagbaum gehoben]Auftretensort. | Rostila 2014: 98 | |
Abstrahiert man von dem [Akkusativ]Wen_Fall[Objekt]Grammatische_Funktion[‚jemanden‘]Beispiel und der Präpositionalphrase ‚im Stich‘, erhält man das Schema ‚Subj. lässt Akk.-Obj. Präp.-Obj.‘. | Ziem 2009: 82 | |
Dabei ist die Möglichkeit der Erweiterung [substantivischer]Eigenschaft [Akkusativ]Wen_Fall[Objekte]Grammatische_Funktion um adjektivische beziehungsweise partizipiale Attribute von Bedeutung. | Froschauer 2006: 198 | |
Der Wandel der syntaktischen Konstruktion vom Vollverb mit seinem [um ein solches Attribut erweiterten]Eigenschaft [Akkusativ]Wen_Fall[Objekt]Grammatische_Funktion hin zur Tempusbezeichnung mittels Auxiliar und Partizip Präteritum (Part. II) geht wiederum zuerst von der Transitivität aus. | Froschauer 2006: 198 | |
Aus einem Transitivsatz kann ein ein „persönliches Passiv“ gebildet werden, indem das [Akkusativ]Wen_Fall[Objekt]Grammatische_Funktion [des Aktivsatzes]Auftretensort als des Subjekt des Passivsatzes fungiert; (…). | Soro 2007: 153 | |
Wenn als Manifestierungssätze alle E-Sätze gelten, die bei unmarkierter Grundfolge ein nach-finites Subjekt haben – im Deutschen alternativ ein [nach-finites-]Position[Akkusativ]Wen_Fall[Objekt]Grammatische_Funktion – und in denen eine LokE nicht obligatorisch ist, sind auch die in 6.4.1 angeführten Sätze (…) als Manifestierungssätze zu bezeichnen. | Soro 2007: 247 | |
(…); im Gegenteil ist es für das [Akkusativ]Wen_Fall[Objekt]Grammatische_Funktion [im Quantorsatz]Auftretensort charakteristisch, dass es nicht erweitert ist. | Soro 2007: 250 | |
Im deutschen Gemütskausativsatz erscheint das [Akkusativ]Wen_Fall[Objekt]Grammatische_Funktion im Mittelfeld und im Nebensatz normalerweise vor dem Subjekt, (…). | Soro 2007: 270 | |
Kommen wir nun auf das Faktum zurück, dass bei einem Satz mit einem ditransitiven Verb unter weitem Fokus sowohl das Dativ- als auch das [Akkusativ]Wen_Fall[Objekt]Grammatische_Funktion ins Vorfeld gestellt werden können. | Frey 2011: 16 | |
Zunächst ist festzustellen, dass das [Akkusativ]Wen_Fall[Objekt]Grammatische_Funktion [in (34c)]Auftretensort nicht durch FB ins Vorfeld gelangen kann. | Frey 2011: 16 | |
Dies führt zu einer Akzentierung des Verbs, die mindestens genauso stark ist wie die Akzentuierung des [Akkusativ]Wen_Fall[Objekt]Grammatische_Funktion [im Mittelfeld]Position. | Frey 2011: 17 | |
Im Nebensatz von (1a) etwa folgt das Verbal einstellen\wird" dem [Akkusativ]Wen_Fall[Objekt]Grammatische_Funktion [\neue Arbeiter"]Beispiel nach. | Pitz/ Soeboe 2013: 2 | |
Dies ist es, was der Serialisierung von Dativobjekt, Subjekt und etwaigem [Akkusativ]Wen_Fall[Objekt]Grammatische_Funktion in (33){(36 gleichermaßen zugrundeliegt. | Pitz/ Soeboe 2013: 19 | |
Meist, aber nicht immer: dass bei einigen Verben ein [Akkusativ]Wen_Fall[Objekt]Grammatische_Funktion ohne eine informationsstrukturell begründete Linkstendenz dem Subjekt vorangeht, ist noch ein Indiz, dass die Rollen und nicht die Kasus ausschlaggebend sind, denn in diesen Fällen wird ausnahmsweise durch das [Akkusativ]Wen_Fall[Objekt]Grammatische_Funktion ein Sentiens, durch das Subjekt ein Patiens realisiert. | Pitz/ Soeboe 2013: 19 | |
Das [Akkusativ]Wen_Fall[Objekt]Grammatische_Funktion [einen mutmaßlichen Terroristen]Beispiel realisiert die vom Verb festnehmen erteilte Patiensrolle. | Pitz/ Soeboe 2013: 39 | |
So hat es in (171){(173) die Merkmale Maskulinum und Singular, weil \Ring diese Merkmale hat, und es hat in (173) den Kasus Akkusativ, weil es [Akkusativ]Wen_Fall[Objekt]Grammatische_Funktion [des Verbs \ubergeben"]Bezugspunkt ist. | Pitz/ Soeboe 2013: 55 | |
Wieder muss jedoch zwischen zwei Fällen unterschieden werden. Standardmäßig entsprechen den Partizipattributen aktivische Relativsätze, und dem Verb sind kaum Begrenzungen gesetzt; ein [Akkusativ]Wen_Fall[Objekt]Grammatische_Funktion [im Relativsatz]Auftretensort kann dann als Erweiterung wiedergefunden werden, wenn das Verb transitiv ist. | Pitz/ Soeboe 2013: 86 |
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