Annotationsreport Affigierung
FEs | Anzahl annotierter FEs |
---|---|
ANFÜGUNGSPROZESS | 8 |
ANFÜGUNGSPROZESS_LINKS | 2 |
BEISPIEL_ANFÜGUNGSPROZESS_LINKS | 3 |
BEISPIEL_WORTELEMENT_LINKS | 7 |
EIGENSCHAFT | 1 |
FUNKTION | 1 |
TYPUS | 1 |
Deverbales Nomen von lat. affigere = 'anheften, anfügen'. Zweiwertige Valenz: 'jmd. heftet/fügt etw. an'; hier im Sinne von: jmd. (WORTPRODUZENT) heftet ein Affix (=UNSELBSTSTÄNDIGES_WORTELEMENT) an eine BASIS. Das FE WORTPRODUZENT wird aufgrund der Fachsprachenebene allerdings in der Regel nicht realisiert.
Da die LE im Kontext der Wort(form)bildung als Anfügungsprozess verstanden wird, wird sie im Folgenden als ANFÜGUNGSPROZESS annotiert.
Kurzdefinition: Oberbegriff für morphologische Prozesse, bei denen unselbstständige Wortelemente (=Affixe) an eine Basis angefügt werden. Abhängig davon, an welcher Stelle die unselbstständigen Wortelemente an eine Basis angefügt werden, unterscheidet man zwischen Präfigierung (= links von der Basis), Suffigierung (= rechts von der Basis) und Zirkumfigierung (= die Basis umklammernd).
Belegstellen & Annotationen | Quellen | Auffälligkeiten |
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Bei einigen lexikalisierten Partizipien I ist [un-]Beispiel_Wortelement_links[Affigierung]Anfügungsprozess möglich [wie in unbedeutend]Beispiel_Anfügungsprozess_links, bei nicht-lexikalisierten Partizipien I nicht:
| Fuhrhop /Teuber 2000: 102 | [wie in unbedeutend] wurde trotz fehlender Abhängigkeit zum Target annotiert, da es sich hier um ein repräsentatives Beispiel für einen ANFÜGUNGSPROZESS_LINKS handelt. |
Die attributiven Partizipien 2 lassen hingegen [un-]Beispiel_Wortelement_links[Affigierung]Anfügungsprozess zu:
| Fuhrhop /Teuber 2000: 102 | [ungewürzte] und [ungesungene] wurden trotz fehlender Abhängigkeit zum Target annotiert, da es sich hier um repräsentative Beispiele für einen ANFÜGUNGSPROZESS_LINKS handelt |
Sowohl bei [un-]Beispiel_Wortelement_links als auch bei [heit-]Beispiel_Wortelement_links [Affigierungen]Anfügungsprozess verhalten sich die attributiv verwendbaren Partizipien 2 wie typische Adjektive, die Partizipien I jedoch nicht. | Fuhrhop /Teuber 2000: 102 | |
Allgemein gesagt tendiert „Wortbildung“ in der russischen Beschreibungstradition zu einem Umfang, der dem Begriff „lexikalische Wortbildung“ entspricht, während er in der polnischen Tradition eher dem Umfang des Begriffs „[nichtflektivische]Typus [Affigierung]Anfügungsprozess (plus Komposition u.ä,)“ entspricht. | Lehmann 2003: 141 | |
Verblexeme, die telisch (predel’nyj) sind, implizieren, wenn nicht die [oppositionsbildende]Funktion [Affigierung]Anfügungsprozess vorliegt, den pf. Aspekt. | Lehmann 2003: 149 | |
Ein klares Indiz für die Kategorisierung des Partizips als Adjektiv ist die Möglichkeit der [un-]Beispiel_Wortelement_links [Affigierung]Anfügungsprozess (s. Lenz 1993). | Maienborn 2011: 319 | |
Das heißt, dass die Partizipien in (6) als Basen für die [un-]Beispiel_Wortelement_links[Affigierung]Anfügungsprozess bereits adjektiviert sein müssen. | Maienborn 2011: 319 | |
Dazu zählen etwa die mögliche und ausbleibende Komparierung, die [gelegentlich mögliche]Eigenschaft [Affigierung]Anfügungsprozess [durch un-]Beispiel_Wortelement_links und die eventuelle Kombinatorik mit auf ausschließlich Adjektive spezialisierte Partikeln. | Rothstein 2011: 358 |
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