Annotationsreport Adjektivierung
FEs | Anzahl annotierter FEs |
---|---|
ADJEKTIVABLEITUNG | 11 |
BASIS | 10 |
BEISPIEL_ADJEKTIVABLEITUNG | 11 |
BEISPIEL_WORTELEMENT_RECHTS | 1 |
EIGENSCHAFT | 2 |
TYPUS | 2 |
WORTELEMENT_RECHTS | 1 |
Deverbales Nomen von adjektivieren (paraphrasiert: „zu einem Adjekt machen“). Zweiwertige Valenz: 'jmd. adjektiviert ein Wort)'; genauer: jmd. (WORTPRODUZENT) adjektiviert ein Wort, indem er es von einem einer anderen Wortklasse zugehörigen Wort (= BASIS) ableitet. Das FE WORTPRODUZENT wird aufgrund der Fachsprachenebene in der Regel nicht realisiert.
Da die LE im Kontext der Wortbildung als Ableitung eines Adjektivs verstanden wird, wird sie im Folgenden als ADJEKTIVABLEITUNG annotiert.
Kurzdefinition: Unter Adjektivierung versteht man sowohl den Prozess als auch das Ergebnis des Prozesses der Ableitung eines Adjektivs aus anderen Wortarten. Auf welche Weise Wörter zu Adjektiven abgeleitet werden, ist abhängig von der Wortart des zugrundeliegenden Basis- oder Ausgangswortes.
Belegstellen & Annotationen | Quellen | Auffälligkeiten |
---|---|---|
Gelegentlich konkurriert -lich mit -ig bei der [Adjektivierung]Adjektivableitung [substantivischer Syntagmen]Basis: [außertourlich (aber hochtourig), zweitinstanzlich, feinnervig (aber nervlich)]Beispiel_Adjektivableitung. | Fleischer/Barz 2012: 113 | |
Es tritt auch an Substantivderivate, die sich gegen eine [Adjektivierung]Adjektivableitung [mit -lich oder -isch]Beispiel_Wortelement_rechts sperren:frühlings-, gewohnheits-, material-, verfassungs-, verhältnismäßig. | Fleischer/Barz 2012: 308 | |
Die heute [unzulässige]Eigenschaft [Adjektivierung]Adjektivableitung [von reflexiven Verben]Basis war bis in Goethes Zeit zulässig (s. Polenz 1994, 247). | Lange (2008): 292 | |
Die [deverbalen]Basis [Adjektivierungen] sind subjektbezogen (Laca 1986, Staib 1988) und können weitere Bestimmungen enthalten wie aktiv, passiv, Möglichkeit. | Lüdtke (1996): 256 | |
Sei es nun eine partielle Umparagrammatikalisierung des substantivischen Typs BIBO, -ONIS oder ein Übergreifen der Augmentativbildung auf die [deverbale]Basis [Adjektivierung], gelegentlich werden Adjektive (neben Substantiven) mit Nachfolgern von -o, -ONIS abgeleitet, so sp. burlón 'spaßhaft', mirón 'aufmerksam zuschauend', mit Entlehnungen in andere Sprachen (it. burlone). | Lüdtke (1996): 257 | |
Dabei handelt es sich um die [Adjektivierung] [eines präpositionalen Gefüges]Basis [wie z.B. frz. outre-mer-d'outre-mer-* ultramarin 'überseeisch']Beispiel_Adjektivableitung. | Lüdtke (1996): 260 | |
Die [Adjektivierung]Adjektivableitung [durch Suffixe]Wortelement_rechts ermöglicht einen Kategorienwechsel mit einer Festlegung der habituellen Lesart:ein [schläfriger]Beispiel_Adjektivableitung Wächter''ein [mürrischer]Beispiel_Adjektivableitung Pförtner'' | Motsch (2012): 183 | Unabhängige FEs BEISPIEL |
Unklar ist, weshalb nicht alle Bildungen, die [Adjektivierungen]Adjektivableitung [nominal lexikalisierter emotionaler Zustände]Basis sind, die Folge-von-Interpretation zulassen:[süchtiges]Beispiel_Adjektivableitung Verhalten'Verhalten einer Person, die süchtig ist'
| Motsch (2012): 261 | Unabhängige FEs BEISPIEL |
Im Abschnitt 2.1 wurden [Adjektivierungen]Adjektivableitung [von Wörtern]Basis besprochen, die anderen Wortarten angehören. | Motsch 2012: 269 | |
Der Vorschlag erfasst zugleich die Inkompatibilität zwischen ereignisbezogenen Modifikatoren und der auf [lexikalische]Typus [Adjektivierung]Adjektivableitung beschränkten un-Affigierung:(i) *Das Hemd war von der Mutter [ungebügelt]Beispiel_Adjektivableitung.(ii) *Die Truhe war mit einem Brecheisen [ungeöffnet]Beispiel_Adjektivableitung. | Maienborn 2011: 322 Anm. 9 | [ungebügelt] und [ungeöffnet] wurden trotz der fehlendem Abhängkeit zum Target annotiert, da es sich hier um repräsentative Beispiele für eine Adjektivierung (=BEISPIEL_ADJEKTIVABLEITUNG) handelt. |
Die zweifellos besonderen Interpretationsbedingungen des Zustandspassivs wären demnach zurückzuführen auf die semantische Umsetzung des mit der [Adjektivierung]Adjektivableitung [des verbalen Partizips]Basis einhergehenden grammatischen Kategorienwechsels und dessen pragmatischer Deutung. | Maienborn 2011: 323 | |
Die [Adjektivierung]Adjektivableitung [des Partizips]Basis bietet ein produktives Ausdrucksmittel für die Konzeptualisierung einer prinzipiell beliebig komplexen, ereignisbasierten Ad hoc-Eigenschaft zur kontextuell induzierten Kategorisierung des Subjektreferenten. | Maienborn 2011: 327 | |
Strukturell höher angesiedelte VP-Modifikatoren werden von der [lexikalischen]Typus [Adjektivierung]Adjektivableitung nicht erfasst und sind deshalb beim Zustandspassiv ausgeschlossen. | Maienborn 2011: 337 | |
Damit wäre V' als die strukturell höchste Position auszuweisen, auf der die [Adjektivierung]Adjektivableitung [verbaler Partizipien (samt integrierter Modifikatoren)]Basis erfolgen kann; siehe (50). | Maienborn 2011: 339 |
Kategorien:
Annotationsreport|AdjektivierungEbene 2