Annotationsreport Turn-Taking-Machinery
FEs | Anzahl annotierter FEs |
---|---|
ART_UND_WEISE | 2 |
FORSCHUNGSHINTERGRUND | 4 |
GESPRÄCHSPARTNER | 3 |
SPRECHERWECHSEL | 5 |
SYSTEM | 8 |
ÜBERGEORDNETE_HANDLUNG | 2 |
Dreigliedriges Kompositum mit ‚Machinery‘, dt. Maschine, als semantischem Kopf. Sortales Nomen, hier metaphorisch gebraucht. Die automatische und systematische Arbeitsweise einer Maschine wird auf die Sprecherwechselorganisation übertragen. Der semantische Kopf ‚Machinery‘ wird im übergeordneten Frame Turn-Taking-Machinery selbst als FE SYSTEM annotiert, da die (Turn-Taking-)Machinery oberbegrifflich als eine Art System aufzufassen ist, das dem SPRECHERWECHSEL inne wohnt. Die ersten beiden Glieder ‚Turn-Taking‘ des Kompositums realisieren das FE SPRECHERWECHSEL.
Obwohl die LE keinen deverbalen Ursprung hat, werden in den Belegstellen Support-Verb-Konstruktionen annotiert, die im fachsprachlichen Kontext als relativ feste Nomen-Verb-Verbindungen der LE mit Verben wie z.B. ‚bedienen‘ und ‚einsetzen‘ (Subjekt: FE GESPRÄCHSPARTNER) betrachtet werden können.
Kurzdefinition: Die Turn-Taking-Machinery beschreibt eine Art System im Sprecherwechsel, das gewisse Regeln, die die Turnkonstruktion und die Rederechtverteilung betreffen, vorgibt und dessen sich die Gesprächspartner teil bewusst, teils unbewusst bedienen.
Belegstellen & Annotationen | Quellen | Auffälligkeiten |
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Der Moderator ist derjenige, der auf dem Handlungsfeld (1) die primäre technische Apparatur, d.h. das Mikrophon, bedient; was vor allem bedeutet, daß [er]Gesprächspartner die gesamte [turn-taking]Sprecherwechsel-[machinery]System [(Sacks et al. 1974)]Forschungshintergrund [in Gang setzt]Support (d.h. Gespräche initiiert), [aufrechterhält]Support und [regelt]Support (d.h. die turn-Übernahme, Rücknahme und Weitergabe). | Troesser 1983: 84 | Support-Verb |
Die [turn-taking]Sprecherwechsel-[machinery]System ist aber gleichzeitig ein Kontrollinstrument für die gesamte Kommunikation, das durch technische Erfordernisse legitimiert werden kann. | Troesser 1983: 84 | |
Am Beginn und Ende von Telefongesprächen nun tritt der Sprecherwechselmechanismus (>[turn-taking]Sprecherwechsel[machinery]System<, [Schegloff/Sacks 1973, S.293)]Forschungshintergrund gleichsam in Reinform auf: (...). | Rath 1995: 12 | |
Um die eigentlich in Interviewsituationen häufig anwesende „asymmetrische, funktionsorientierte Kommunikationsform“ (Honer 2011: 41) aufzubrechen, sollte der Gesprächspartner sein Gegenüber als Experten ‚stark machen‘, indem er sich selbst als ignorant bzw. nichtwissend in Szene setzt, sozusagen hier nun konkret ‚Dummheit als Methode‘ (Hitzler) zum Einsatz bringt (ich habe von X überhaupt keine Ahnung, wie ist X denn so?). Die [Turn-Taking]Sprecherwechsel-[machinery]System [(Sacks/ Schegloff/ Jefferson 1974)]Forschungshintergrund [wurde]Support [dabei]Übergeordnete_Handlung [dialog- und nicht themenzentriert]Art_und_Weise [eingesetzt]Support. | Bettmann 2016: 59 f. | Support-Verb |
Insgesamt wird uns das zur Conversation als Redeaustauschsystem gehörende Turn-Taking- bzw. Distributionssystem präsentiert als eine [autonom arbeitende]Art_und_Weise „[machinery]System“ [(S/S/J 1974: 725)]Forschungshintergrund, deren Beeinflussung oder gar Steuerung den Intentionen der einzelnen Parteien entzogen ist. | Schmitz 2014: 144 | |
Dazu zählt auch die Konversationsanalyse, die sich den ‚Nanopraktiken‘ zuwendet, mit denen [die Beteiligten]Gesprächspartner die „[turn-taking]Sprecherwechsel-[machinery]System“ [eines Gesprächs]Übergeordnete_Handlung [in Gang halten]Support (Sacks, 1995). | Wilz 2015: 255 | Support-Verb |
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