Annotationsreport Taktstockgeste


Nonverbale_Kommunikation

FEsAnzahl annotierter FEs
ANGEZEIGTES7
ART_UND_WEISE2
EIGENSCHAFT1
FUNKTION4
ZEICHEN9

Zweigliedriges Determinativkompositum mit ‚Geste‘ als semantischem Kopf, der durch das Erstglied ‚Taktstock-’ (metaphorisch gebraucht) bestimmt wird. ‚Geste‘ deverbal (etym.) von lat. gerere (= tragen; ausführen; zur Schau tragen). Mögliche Restvalenz: ‚jmd. trägt/stellt etw. zur Schau‘, wobei ‚jmd.‘ dem FE PRODUZENT und ‚etw.‘ dem FE ANGEZEIGTES (hier: Taktstock) entspricht.

Der semantische Kopf wird selbst als Realisierung des FE ZEICHEN annotiert, da er in dem übergeordneten Kontext der nonverbalen Kommunikation als Zeichen für bestimmte Zustände, Gegenstände oder Sachverhalte interpretiert und ebenso verwendet wird. Das Erstglied wird als FE ANGEZEIGTES annotiert, da es bildsprachlich für das Anzeigen bzw. Setzen von Akzenten steht.

Kurzdefinition: Mit einer Taktstockgeste untermalt ein Gesprächsteilnehmer den Gesprächsverlauf durch teils rhythmische Handbewegungen, die als besondere Akzente verbal signifikante Abschnitte unterstützen sollen. Der Taktstock steht bildhaft für die in einem Gesprächsverlauf gesetzten Akzente.

Belegstellen & AnnotationenQuellenAuffälligkeiten
Die Strokes sind jeweils mit den Numeralia ein, zwei und drei koordiniert (drei Referenzakte) während die Strokes der [Taktstock]Angezeigtes[geste]Zeichen in Beispiel (74) lediglich einen Diskursebenenwechsel markieren.Fricke 2012: 170
Solche Überschneidungen zwischen dem Typus der Zeigegeste und dem Typus der [Taktstock]Angezeigtes[geste]Zeichen, die dadurch entstehen, dass zeigende Gesten zugleich mit stark rhythmisierenden, die prosodische Struktur der Verbaläußerungen unterstreichenden Akzenten produziert werden, sind jedoch nicht auf die oHHu-Geste beschränkt, sondern treten auch bei Zeigefingergesten auf.Stukenbrock 2015 :168
Für die Rhetorik typischer sind [Gesten]Zeichen, [die das gesprochene Wort wie ein Taktstock unterstreichen,]Funktion die [Taktstock]Angezeigtes[geste]Zeichen.Bruno/Adamczyk/Bilinski 2014: 241Syntaktische Gleichsetzung ‚Geste‘ – ‚Taktstockgeste‘
[Beats]Zeichen sind [rhythmische]Art_und_Weise [Taktstock]Angezeigtes[gesten]Zeichen, [die Elemente der Rede akzentuieren]Funktion.Mittelberg 2010: 117
Sogenannte [Taktstock]Angezeigtes[gesten]Zeichen (beats nach McNeill50) gehören ebenfalls zu indexikalischen Handbewegungen: sie sind einfache, rhythmische auf und ab Bewegungen, die bestimmte Elemente im Redefluss akzentuieren und dabei keine Form im eigentlichen Sinne aufweisen.Mittelberg 2010: 120
[Taktstock]Angezeigtes[gesten]Zeichen, [die dem Schlagen des Metrums in der Musik gleichen]Eigenschaft, fallen aus McNeills Klassifkation etwas heraus, da sie nicht auf etwas Abstraktes referieren können, sondern lediglich eine „abstrakte“ diskursstrukturierende Funktion haben.Fricke et al. 2008: 3
Die zweite Kategorie wird von den so genannten [Taktstock]Angezeigtes[gesten]Zeichen gebildet, [die aus einer kurzen zweiphasigen horizontalen oder vertikalen Bewegung bestehen]Art_und_Weise und [die zentralen Elemente einer verbalen Aussage hervorheben]Funktion.Koster 2012: 6

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Annotationsreport|TaktstockgesteEbene 2
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