Annotationsreport Lokaladverb
FEs | Anzahl annotierter FEs |
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AUFTRETENSORT | 2 |
BEISPIEL | 23 |
FREQUENZ | 1 |
FUNKTION | 5 |
MORPHOLOGISCHE_KONSTITUTION | 1 |
POSITION | 2 |
REALISIERUNGSART | 1 |
SEQUENZIELLE_ABFOLGE | 2 |
SITUIERUNG_DES_ORTES | 18 |
UMSTANDSWORT | 18 |
(Etym.) von lat. locus (= Ort) und Ad-Verbum (= zum Verb gehörend). Kompositum mit ,-adverb’ als semantischem Kopf. Relationales Nomen: Adverbial von etw. Mögliche Restvalenz: Adverb von etw., wobei mit „etw.“ das von einem Satz bezeichnete Geschehen, Objekt, der Sachverhalt o.Ä. gemeint ist. Ein Kern-FE für das vom Satz bezeichnete Geschehen, den Sachverhalt oder das Objekt wird hier allerdings nicht realisiert, da sich die LE aufgrund des „Fachbegriff-Status“ quasi-sortal verhält. Erstglied der LE als attributive Ergänzung, die Auskunft darüber gibt, in Bezug auf welchen speziellen Umstand ein vom Satz bezeichnetes Geschehen SITUIERT wird, hier lokal, also SITUIERUNG_DES_ORTES.
Der bedeutungstragende Kopf der LE wird selbst als Realisierung des FE UMSTANDSWORT annotiert, da er im übergeordneten Kontext der Wortarten als solches für die nähere Bestimmung von Umständen von in Sätzen beschriebenen Sachverhalten, Objekten o.Ä. interpretiert und ebenso verwendet wird.
Das Erstglied der LE wird als FE SITUIERUNG_DES_ORTES annotiert.
Kurzdefinition: Lokaladverbien bilden eine Gruppe unflektierbarer, vorfeldfähiger Wortarten, die ein Geschehen, ein Objekt o.Ä. im Raum bzw. hinsichtlich einer lokalen Beziehung situieren. Sie sind mit wo? bzw. wohin? erfragbar.
Belegstellen & Annotationen | Quellen | Auffälligkeiten |
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Dabei fällt vor allem auf, wie über den Gebrauch von Elementen kontextueller Referenz bzw. deiktischer Mittel (Demonstrativpronomen oder [Lokal]Situierung_des_Ortes[adverbien]Umstandswort) das Zeigefeld genutzt wird und wie die dolmetschende Person sich den fremdsprachlichen Umgang mit Artefakten im geteilten Kommunikationsradius erleichtern bzw. überhaupt erst aneignen kann. | Apfelbaum 2004: 255 | |
(66a) ist ein Beispiel für [resultative]Funktion [Lokal]Situierung_des_Ortes[adverbien]Umstandswort [„[i]n festen Wendungen“]Auftretensort (DUDEN 4 2006: 803; DUDEN 4 2009: 791), die die resultative Lesart als von der Konstruktion profilierte Argumentrollen erzwingen. | Ziem/ Lasch 2013: 145 | |
In Beispiel (12) wird eine Referenzherstellung auch durch das [Lokal]Situierung_des_Ortes[adverb]Umstandswort [hier]Beispiel [in der Matrixstruktur]Auftretensort unterstützt, indem es einen Kontrast aufmacht zu einer zuvor erwähnten anderen Wohnstätte. Redundante. | Birkner 2006: 158 | |
Da die Konstrukteurin keine weiteren Angaben über die Ausrichtung des angesprochenen Plättchens (also einer Leiste mit drei Löchern) erhält, geht sie hier davon aus, dass die zuvor ausgehandelte Perspektive beibehalten werden soll und versteht die Bedeutung des [Lokal]Situierung_des_Ortes[adverbs]Umstandswort [drauf]Beispiel hier in dem selben Sinne wie schon zuvor. | Kindt/ Rittgeroth 2009: 25 | |
Erst beim [Lokal]Situierung_des_Ortes[adverb]Umstandswort [da]Beispiel, [das als Kontextualisierungsmittel einer nonverbalen (Zeige-) Handlung und zusammen mit dem unten als eine den Verweisraum weiter eingrenzende Suchanweisung dient]Funktion, erreicht die linke Hand den hinteren Lendenwirbelbereich (vgl. Abbildung 7): | Stukenbrock 2008: 19 | |
Die Kontroverse, ob eine binäre oder ternäre Strukturierung der Lokal-deixis vorliegt, entzündet sich zumeist am Beispiel der [Lokal]Situierung_des_Ortes[adverbien]Umstandswort [hier]Beispiel, [dort]Beispielund [da]Beispiel sowie der Demonstrativa dieser, jener und dér, die jeweils eine Dreiergruppe sprachlicher Ausdrücke umfassen. | Fricke 2008: 93 | |
Die aus den [Lokal]Situierung_des_Ortes[adverbien]Umstandswort abgeleiteten Adjektive hiesig und dortig bilden nur eine binäre Opposition, (..). | Fricke 2008: 93 | |
In den Äußerungen mit dem [Lokal]Situierung_des_Ortes[adverb]Umstandswort [hüben]Beispiel schließt der Raumbereich des Deixisobjekts die Origoinstanz ein, (…). | Fricke 2008: 93 | |
Auf der Ebene der konkreten sprachlichen Form wird dann besonderes Augenmerk auf den Gebrauch und die Funktion der referentiellen bzw. deiktischen Formen wie Pronomina, Demonstrativa, Präpositional- bzw. [Lokal]Situierung_des_Ortes[adverbien]Umstandswort gerichtet, mit denen der Sprecher Bezug auf Bestandteile der Außenwelt nimmt und gleichzeitig die Aufmerksamkeit des Gesprächspartners auf den Bezugsgegenstand steuert (3.2). | Ravetto 2013: 190 | |
Hier zeigt die Sprecherin einige Figuren im Hochrelief im unteren Teil der Wand einer Kapelle, und sie verwendet ein [zweigliedriges]Morphologische_Konstitution [Lokal]Situierung_des_Ortes[adverb]Umstandswort, [da unten]Beispiel, [das sich im zitierten Fragment dreimal wiederholt (Z. 1, 3, 9)]Frequenz. | Ravetto 2013: 196 | |
Der Übergang vom Verweis auf ein Raumensemble zur genauer Bezeichnung des Zielobjekts erfolgt durch den Gebrauch unterschiedlicher sprachlicher Formen. Die Äußerung beginnt mit dem[Lokal]Situierung_des_Ortes[adverb]Umstandswort [da]Beispiel. | Ravetto 2013: 197 | |
Nach dem einleitenden da sehn sie geht die Sprecherin einen Schritt weiter, indem sie ein [zusätzliches] [Lokal]Situierung_des_Ortes[adverb]Umstandswort dem wiederholten da folgen lässt (Z. 1, da [HINten]Beispiel). | Ravetto 2013: 197 | |
Durch das [Lokal]Situierung_des_Ortes[adverb]Umstandswort [da]Beispiel führt die italienische TF die Lokalisierung des Zielobjekts ein, hier des Glockenturms der Kathedrale. | Ravetto 2013: 198 | |
Die räumliche Abgrenzung erfolgt häufig durch den verbalen Hinweis auf einen Raumgegenstand, der nahe dem Zielobjekt liegt. [Kennzeichnende Raumausdrücke]Funktion sind [Lokal]Situierung_des_Ortes[adverbien]Umstandswort wie [hinten]Beispiel, [vorne]Beispiel, [oben]Beispiel, [unten]Beispiel}6 [die teilweise mit da kombiniert werden (vgl. Belege 8 und 9)]Realisierungsart, Präpositionaladverbien bzw. -phrasen und wo-Nebensätze. | Ravetto 2013: 199 | Kopula-Konstruktion |
In (25) wird mit dem Pronomen das zusammen mit dem [Lokal]Situierung_des_Ortes[adverb]Umstandswort [da]Beispiel auf einen Apfelbaum hinter der Jungfrau Maria in einem Fresko verwiesen. | Ravetto 2013: 205 | |
Der/die/das kommen - analog zur Touristenführung in Nürnberg – teilweise als Artikelwörter in nominalen Ausdrücken zusammen mit einem [Lokal]Situierung_des_Ortes[adverb]Umstandswort vor, [das direkt auf das Substantiv folgt]Sequenzielle_Abfolge (vgl. Z. 3, [die großen Ziegelsteine HIER]Beispiel, Beleg 27). | Ravetto 2013: 206 | |
In (30) besteht die Nominalphrase aus dem Adjektiv diesen vor dem substantivistischen Kopf und dem [Lokal]Situierung_des_Ortes[adverb]Umstandswort [hier]Beispiel [nach dem Substantiv]Sequenzielle_Abfolge [(Z. 1, diesen WUmderbaren ho f hier)]Beispiel. | Ravetto 2013: 207 | |
Die Daten der italienischen TF zeigen ein besonders häufiges Vorkommen vom Adjektiv dies- als einziges Lokaldeiktikum ohne weitere Angaben wie z.B. die [Lokal]Situierung_des_Ortes[adverbien]Umstandswort [da/hier]Beispiel, [welche die Opposition von Nah- und Fernverweis eindeutiger ausdrücken und eine einfachere Gegenstandidentifizierung ermöglichen würden]Funktion. | Ravetto 2013: 209 |
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