Annotationsreport Kontextualisierung
Inhaltsverzeichnis
FEs | Anzahl annotierter FEs |
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ART_UND_WEISE | 7 |
AUFTRETENSORT | 4 |
ERGEBNIS | 23 |
INTERAKTIONSTEILNEHMER | 4 |
MITTEL | 14 |
SEQUENZ | 1 |
Deverbales Nomen von kontextualisieren; zweiwertige Valenz: ‚jmd. kontextualisiert etw.‘ (hier im Sinne von ‚jmd. erschafft etw.‘). Zentrale FE: INTERAKTIONSTEILNEHMER und ERGEBNIS, wobei in diesem Fall das ERGEBNIS der neu erschaffene Kontext ist. Das FE ERGEBNIS ist in der LE inkorporiert. Wird es nicht explizit realisiert, ist als ERGEBNIS ein nicht weiter spezifizierter Kontext gemeint. In den Belegstellen, in denen das FE ERGEBNIS aber außerhalb der LE über abhängige Satzteile realisiert wird, wird das ERGEBNIS näher spezifiziert: In solchen Belegstellen geht es um den Aufbau eines bestimmten Kontextes.
Vergleiche: „Kontextualisierung wird im allgemeinen auch nicht von einem einzigen Typ von Hinweis geleistet.“ [FE ERGEBNIS inkorporiert] vs. „Codeswitching in die Standardvarietät kann also zur Kontextualisierung [von Dissonanz und einer negativen Einstellung zur animierten Figur und deren Rede]Ergebnis eingesetzt werden.“
Kurzdefinition: Unter Kontextualisierung versteht man den in einer Interaktion stattfindenden Prozess, der von INTERAKTIONSTEILNEHMERN in bestimmter ART_UND_WEISE, mit bestimmten MITTELN und mit dem ERGEBNIS eines neu erschaffenen Kontextes durchgeführt wird.
Belegstellen & Annotationen | Quellen | Auffälligkeiten |
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Nur durch die [ethnographische]Ergebnis Kontextualisierung kann deutlich werden, in welcher Weise diese für zentrale Interaktionsaufgaben im Handlungsfeld relevant sind. | Deppermann 2010b: 21 | ethnographisch modifziert hier nicht die Art und Weise, wie kontextualisiert wird, sondern spezifiziert das Ergebnis der Kontextualisierung -> Aufbau eines ethnographischen Kontextes |
Als Zwischenfazit in Bezug auf die Analyse von interaktiv relevanten Projektierungen in Dolmetschvorlagen im FS-Korpus und im LW-Korpus kann festgehalten werden, dass die Kontextualisierung [der Dolmetschvorlagen]Ergebnis offenbar vorwiegend [über semantisch-syntaktische Projektierungen]Mittel [geleistet wird]Support(…). | Apfelbaum 2004: 181 | Support-Verb |
Demgegenüber scheint die Kontextualisierung [von Dolmetschvorlagen]Ergebnis [im MI-Korpus]Auftretensort (…) ganz anders zu funktionieren (…). | Apfelbaum 2004: 181 | |
De facto ist dann primär [sie]Interaktionsteilnehmer für die Kontextualisierung [der Dolmetschvorlage]Ergebnis [zuständig]Kontroll, wobei sich der Adressat bzw. die Adressatin der noch ausstehenden Dolmetschung unverhältnismäßig lang gedulden muss. | Apfelbaum 2004: 201 | Kontroll-Verb |
Unter "Stilisierung" verstehe ich nun eine punktuelle Überhöhung bestimmter Gestaltungsverfahren zur Kontextualisierung [einer spezifischen sozialen Orientierung auf die porträtierte Figur beziehungsweise deren (kommunikative) Handlung]Ergebnis. | Günthner 2002: 61 | |
Da diese indexikalischen Mittel keine inhärente, kontextlosgelöste Bedeutung haben und folglich weniger einklagbar sind als referentielle Zeichen, bilden sie geeignete Mittel zur [impliziten]Art_und_Weise Kontextualisierung [von Bewertungen]Ergebnis. | Günthner 2002: 66 | |
[Codeswitching in die Standardvarietät]Mittel [kann]Kontroll also – wie der Transkriptausschnitt LUNGENKREBS veranschaulicht – zur Kontextualisierung [von Dissonanz und einer negativen Einstellung zur animierten Figur und deren Rede]Ergebnis [eingesetzt werden]Kontroll. | Günthner 2002: 69 | Kontroll-Verb |
Die Daten veranschaulichen, dass zwar [in allen vier präsentierten Transkrip-tausschnitten (STIPENDIUM, LUNGENKREBS, DEKONSTRUKTION und RATTENEPISODE)]Auftretensort [Codeswitching]Mittel zur Kontextualisierung [von "otherness"]Ergebnis[eingesetzt wird]Kontroll. | Günthner 2002: 72 | Kontroll-Verb |
Die Äußerungen sind lediglich durch die Kontextualisierung [eines spezifischen Interaktionskontextes]Ergebnis, der signifikant vom Interaktionskontext des Reality Space abweicht, als animierte Rede gekennzeichnet. | Ehmer 2011: 71 | |
Bei der Kontextualisierung [animierter Rede]Ergebnis sind mehrere Aspekte zu unterscheiden. | Ehmer 2011: 78 | |
Zur Kontextualisierung [eines Phänomens – in diesem Fall animierte Rede –]Ergebnis werden mehrere Hinweise kombiniert. | Ehmer 2011: 78 | |
Je nach [prosodischer]Art_und_Weise Kontextualisierung fungieren W-Fragesätze, mit denen Probleme des Sprechens signalisiert werden, entweder als Turnhaltesignale, (…), oder aber als Frageaktivitäten, die an die Rezipienten gerichtet sind. | Papantoniou 2012: 83 | |
Als Fazit dieser Analyse von metakommunikativen V2-Sätzen lässt sich festhalten, dass eine gewisse Ähnlichkeit mit der [prosodischen]Art_und_Weise Kontextualisierung [von metakommunikativen W-Fragesätzen]Ergebnis besteht. | Papantoniou 2012: 110 | |
Diese Kontextualisierung [kommt]Support einerseits dadurch [zustande]Support [dass der Moderator sich zu einer (weiblichen) Gruppe von„!TOP!journalistinnen“ zähltund andererseits dadurch, dass er – Bezug nehmend auf den Radiosender „Fritz“, in dem die Sendung ausgestrahlt wird – eine Ad-hoc-Bildung benutzt, nämlich das Adjektiv „FRITzig“.]Mittel | Papantoniou 2012: 184 | Support-Verb |
So nimmt der Moderator keinerlei Bezug auf die [vorherige]Sequenz Kontextualisierung [des heiklen Themas bzw. Lexems]Ergebnis [durch den Anrufer]Interaktionsteilnehmer. | Papantoniou 2012: 207 | |
Ein typischer Fall der [prosodischen]Art_und_Weise Kontextualisierung [von Bewertungen und Emotionen]Ergebnis ist die [charakteristische, expressive Intonation von N↓Ä::::hh in Zeile 48]Mittel. | Deppermann 2000: 111 | Transparentes NomenKopulaMetonymischer Gebrauch von Kontextualisierung und Kontextualisierungshinweis (Mittel) |
Zur [prosodischen]Art_und_Weise Kontextualisierung [nicht-konversationeller Gattungen]Ergebnis liegen verschiedene Untersuchungen vor (…). | HSK (16.2) 2001: 1127 | |
In seinem Aufsatz "Lächelndes Sprechen und Lachen als Kontextuali-sierungsverfahren" beschreibt Schwitalla (2001) folgende kontextualisierende Funktionen von lächelndem Sprechen und Lachen: (…)• Kontextualisierung [von Scherz und Komik]Ergebnis (…). | Tiittula 2013: 61 | |
Diese Kontextualisierung [wird erreicht]Support, [indem vergangene Geschehnisse versetzt, ausgelassen und reinterpretiert werden]Art_und_Weise. | Freund/ Quilici 1997: 215 | Support-Verb |
Für die Kontextualisierung [der animierten Rede]Ergebnis [verwendet]Kontroll [die Sprecherin]Interaktionsteilnehmer [hier]Auftretensort [keine einleitende syntaktische Matrixstruktur]Mittel (…). | Ehmer 2011: 225 | Kontroll-Verb |
Auch Günther (1996, 85) hat [eine hohe Tonhöhe]Mittel als Kontextualisierung [des Rahmenwechsels]Ergebnis festgestellt. | Werdecker 2008: 39 | KopulaMetonymie: Kontextualisierungsverfahren hier mit Kontextualisierungshinweis (Mittel) gleichgesetzt |
[Temporale Deixis]Mittel [kann]Kontroll grundsätzlich nur in bestimmten Fällen für die Kontextualisierung [kultureller Erfahrungen]Ergebnis [eingesetzt werden]Kontroll, nämlich dann, wenn die Überschreitung kultureller Grenzen an einem bestimmten Zeitpunkt festgemacht werden kann. | Hormuth 2009: 135 | Kontroll-Verb |
Kontextualisierung [wird]Support im allgemeinen auch nicht [von einem einzigen (Typ von) Hinweis]Mittel [geleistet]Support. | Auer 1986: 26 | Support-VerbFE Ergebnis (Kontext) hier inkorporiert und nicht sprachlich konkret realisiert |
Je einfacher (und daher - grosso modo – auch kürzer) die jeweilige Handlung ist, umso eher [wird]Support die Kontextualisierung [handlungsintern]Art_und_Weise (und nicht z.B. über Vorlaufelemente) [vorgenommen]Support. | Auer 1986: 37 | FE Ergebnis (Kontext) hier inkorporiert und nicht sprachlich konkret realisiert |
Für die nachfolgenden Analysen bedeuten die obenstehenden Überlegungen, dass genauer untersucht werden soll, [mit welchen Mitteln]Mittel [die Gesprächsteilnehmer]Interaktionsteilnehmer Kontextualisierungen [im Gespräch]Auftretensort [vornehmen]Support und wie sie die interaktive Verhandlung über den relevanten Kontext gestalten. | Asmuß 2003: 110 | Support-VerbFE Ergebnis (Kontext) hier inkorporiert und nicht sprachlich realisiert |
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