Annotationsreport Deiktischer Ausdruck
Inhaltsverzeichnis
FEs | Anzahl annotierter FEs |
---|---|
ANZAHL | 1 |
AUFTRETENSORT | 3 |
BEISPIEL | 7 |
BEZUGSOBJEKT | 16 |
DEIKTISCHES_ZEICHEN | 25 |
FUNKTION | 3 |
HÖRER | 1 |
ORIENTIERUNGSZENTRUM | 1 |
REALISIERUNGSART | 1 |
SPRECHER | 2 |
ZEIT | 11 |
Zusammengesetzter Begriff mit deverbalem Kopf. Zweiwertige Valenz: ‚jmd. drückt etw. aus’, zentrale FE: SPRECHER und BEZUGSOBJEKT. Vor dem Hintergrund des Deixis-Frames wird die LE selbst als das FE DEIKTISCHES_ZEICHEN annotiert.
Kurzdefinition: Als deiktischer Ausdruck wird dasjenige sprachliche – und nicht sprachliche – Zeichen angeführt, mit dem ein Sprecher vor dem Hintergrund eines dem Hörer bekannten Orientierungszentrums auf Personen, Gegenstände, Orte und Zeiten verweist (z.B.: du, das, da, jetzt).
Belegstellen & Annotationen | Quellen | Auffälligkeiten |
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Die sprachlichen Ausdrücke, an die Deixis gebunden ist, heißen ‘Deiktika‘ oder ‘[deiktische Ausdrücke]Deiktisches_Zeichen ‘. Es handelt sich hierbei um einen äußerst formenreiche Klasse von Ausdrücken, [die sich letztlich alle – nach der traditionellen Wortartentypologie – aus den Kategorien der (lokalen und temporalen) Adverbien, der Personalpronomina und der Tempora rekrutieren]Beispiel.“ | Sennholz 1985: 172 | Transparentes Nomen |
Dieses Szenario lässt sich übertragen auf die Origomarkierung in der Distanzkommunikation ohne gemeinsamen Anschauungsraum, auch wenn der mit »hier« bezeichnete Ort dem Hörer nicht mehr unmittelbar zugänglich ist und damit auch der Bezug [lokal]Bezugsobjekt [deiktischer Ausdrücke]Deiktisches_Zeichen [wie »oben« und »unten«]Beispiel nur noch in der Vorstellung nachvollzogen werden kann. | Storrer 2001: 18 | |
Ein klares Bild von Form und Funktion [deiktischer Ausdrücke]Deiktisches_Zeichen zu vermitteln, ist nicht leicht (die beste zusammenfassende Darstellung, allerdings aus einer bestimmten theoretischen Perspektive, bietet Sennholz 1985). | Klein 2001: 575 f. | |
Adverbien: sie sind auf Orts- und Zeitdeixis beschränkt, dort allerdings in allen Sprachen reich ausgebaut; deutsche Beispiele sind beispielsweise hier, da, dort, links (von) für die Ortsdeixis; jetzt, morgen, vorhin (im Gegensatz zu anaphorischem vorher) für die Zeitdeixis; nicht selten kann ein [deiktischer Ausdruck]Deiktisches_Zeichen sowohl [örtlich]Bezugsobjekt wie [zeitlich]Bezugsobjekt [verwendet werden]Support, [z.B. da]Beispiel | Klein 2001: 576 | Support-Verb |
[Der Erzähler]Sprecher im Original (14b) [verwendet]Support aber trotzdem einen [deiktischen Ausdruck]Deiktisches_Zeichen [haigo de (hinten)]Beispiel. | Ozono 2008: 10 | Support-Verb |
Anhand des konstruierten Beispiels Ich hätte gern fünf Nägel, ungefähr so lang hebt er die Notwendigkeit der „gestischen Verfahrensweise“ als „Besonderheit“ hervor, „die der [deiktische Ausdruck]Deiktisches_Zeichen [so]Beispiel mit dem [deiktischen Ausdruck]Deiktisches_Zeichen [dieser]Beispiel und seinen Parallelausdrücken teilt“ (Ehlich 1987/2007: 153). | Stukenbrock, 2010: 4 f. | |
In der Terminologie Fillmores, der innerhalb der Kategorie [deiktischer Ausdrücke]Deiktisches_Zeichen erstens nichtdeiktischen von deiktischem Gebrauch und innerhalb des deiktischen Gebrauchs zweitens symbolischen von gestischem Gebrauch unterscheidet, gehören sie zu den [gestisch]Realisierungsart [gebrauchten]Support [deiktischen Ausdrücken]Deiktisches_Zeichen (…). | Stukenbrock, 2010: 5 | Support-Verb |
Zeitdeiktische Adverbien zeichnen sich, wie alle deiktischen Ausdrücke, durch ihren Bezug zu einem deiktischen Orientierungspunkt aus, der im Falle [zeit]Bezugsobjekt[deiktischer Ausdrücke]Deiktisches_Zeichen durch den theoretischen Orientierungspunkt Jetzt-Origo gegeben ist, der bei der realen Deixis durch die Sprechzeit konkretisiert wird. | Gisa 1982: 33 | |
Ein Unterschied zu den Tempora kann darin liegen, daß [Zeit]Bezugsobjekt[deiktische Ausdrücke]Deiktisches_Zeichen eine spezifische durative Bedeutung haben, die die Zeitintervalle charakterisiert, auf die sie referieren. | Gisa 1982: 33 | |
Andere [zeit]Bezugsobjekt[deiktische Ausdrücke]Deiktisches_Zeichen sind bezüglich des Umfangs ihrer Referenten gänzlich unspezifiziert, unterscheiden sich jedoch von den Tempora dadurch, daß sie einer Spezifizierung von Anfangs- und Endpunkten bedürfen, die das Zeitintervall begrenzen, auf das sie referieren. | Gisa 1982: 34 | |
Wirklichkeitsaussagen referieren, wie der Name sagt, auf die Wirklichkeit, und [deiktische Ausdrücke]Deiktisches_Zeichen inklusive Präteritum sind auf ein reales Aussagesubjekt bezogen. | Gisa 1982: 37 | |
Seine Zitate enthalten nicht-vergangenheitsbezogene [zeit]Bezugsobjekt[deiktische Ausdrücke]Deiktisches_Zeichen in Verbindung mit dem Präteritum, die den nicht-deiktischen, fiktionsspezifischen Charakter solcher Kombinationen widerlegen. | Gisa 1982: 39 | |
(…) da sie einerseits behauptet, daß [deiktische Ausdrücke]Deiktisches_Zeichen [in fiktionalen Texten]Auftretensort ihre deiktische Funktion verlören und zu Begriffen verblaßten (…). | Gisa 1982: 40 | |
Von den [Figuren]Sprecher [verwendete]Support [zeit]Bezugsobjekt[deiktische Ausdrücke]Deiktisches_Zeichen sind an der Kodierungszeit ihrer Äußerungen orientiert, es sei denn, die Figuren setzen ihrerseits neue Orientierungszentren in ihren Äußerungen, z.B. dadurch, daß sie Zitate wörtlicher Rede anderer wiedergeben. | Gisa 1982: 42 | Support-Verb |
Die Möglichkeit des Setzens von Orientierungszentren im Vorstellungsraum kann dazu führen, daß [deiktische Ausdrücke]Deiktisches_Zeichen [in einem einzigen einfachen Satz]Auftretensort an verschiedenen Orientierungspunkten orientiert sind. | Gisa 1982: 42 | |
Der gleiche Vorgang kann auch [raum]Bezugsobjekt[deiktische Ausdrücke]Deiktisches_Zeichen betreffen. | Gisa 1982: 43 | |
Satz (21) ist ein Beispiel für die Kombination [nicht-übereinstimmender][zeit]Bezugsobjekt[deiktischer Ausdrücke]Deiktisches_Zeichen [in einer realen Äußerung]Auftretensort. | Gisa 1982: 43 | |
Die [zeit]Bezugsobjekt[deiktischen Ausdrücke]Deiktisches_Zeichen sind also an verschiedenen konkreten Jetzt-Origines orientiert, die darüber hinaus verschiedene Anwendungsbereiche repräsentieren. | Gisa 1982: 43 | |
Die hier angebotene Analyse des epischen Präteritum in Kombination mit nicht-vergangenheitsbezogenen zeitdeiktischen Adverbien als Orientierung [zweier]Anzahl [zeit]Bezugsobjekt[deiktischer Ausdrücke]Deiktisches_Zeichen an verschiedenen Orientierungszentren (…). | Gisa 1982: 46 | |
Ein Konflikt unterschiedlich [markierter]Kontroll [temporal]Bezugsobjekt[deiktischer Ausdrücke]Deiktisches_Zeichen liegt nur dann vor, wenn sie sich auf eine Jetzt-Origo beziehen sollen, wie dies bei der auktorialen Erzählsituation der Fall ist. | Gisa 1982: 47 | Kontroll-Verb |
Die von Markus vorgenommene Generalisierung aber ist deshalb nicht legitim, da sie die reale Deixis ausklammert, die genauso die Kontextfunktion [deiktischer Ausdrücke]Deiktisches_Zeichen aktiviert, (…). | Gisa 1982: 50 | |
Denn neben [zeit]Bezugsobjekt[deiktischen Ausdrücken]Deiktisches_Zeichen können, wie gezeigt, im Kontext des epischen Präteritum auch [raum-]Bezugsobjekt und [personen]Bezugsobjekt[deiktische Ausdrücke]Deiktisches_Zeichen an einem gesetzten Orientierungszentrum orientiert sein, (…). | Gisa 1982: 51 |
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