Annotationsreport Bewegungsgeste
FEs | Anzahl annotierter FEs |
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ANGEZEIGTES | 5 |
ART_UND_WEISE | 2 |
EIGENSCHAFT | 1 |
FUNKTION | 4 |
PRODUZENT | 1 |
ZEICHEN | 5 |
Zweigliedriges Determinativkompositum mit ‚Geste‘ als semantischem Kopf, der durch das Erstglied ‚Bewegungs-’ bestimmt wird. ‚Geste‘ deverbal (etym.) von lat. gerere (= tragen; ausführen; zur Schau tragen). Mögliche Restvalenz: ‚jmd. trägt/stellt etw. zur Schau‘, wobei ‚jmd.‘ dem FE PRODUZENT und ‚etw.‘ dem FE ANGEZEIGTES (hier: Bewegung) entspricht.
Der semantische Kopf ‚Geste‘ wird selbst als Realisierung des FE ZEICHEN annotiert, da er in dem übergeordneten Kontext der nonverbalen Kommunikation als Zeichen für bestimmte Zustände, Gegenstände oder Sachverhalte interpretiert und ebenso verwendet wird. Das Erstglied ‚Bewegungs-‘ wird als FE ANGEZEIGTES (hier: im Sinne des Anzeigens einer bestimmten Bewegung) annotiert.
Kurzdefinition: Mit einer Bewegungsgeste stellt ein Gesprächsteilnehmer im Gesprächsverlauf bestimmte Formen von Bewegungen mittels Körpersprache dar.
Belegstellen & Annotationen | Quellen | Auffälligkeiten |
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So kann es zum Beispiel vorkommen, dass in eine [pantomimische]Art_und_Weise [Bewegungs]Angezeigtes[geste]Zeichen eine Zeigegeste integriert wird. | Jakob et al. 2011: 23 | |
Auf die reigende Bewegung der „Flatterfabeln“, die als [synthetisierende]Funktion oder [formkonstruierende]Funktion [Bewegungs]Angezeigtes[geste]Zeichen bezeichnet werden kann, weil sie die Form „Schale“ hervorbringt, folgt eine zerstreuende oder formdestruktive Bewegung, deren Gesten einem Nieselregen vergleichbar sind (…). | Nowak 2007: 62 | |
Die formdestruktiven Bewegungen des Rieselns werden dann also nicht nur die [synthetisierende]Funktion [Bewegungs]Angezeigtes[geste]Zeichen [des reigens]Produzent ablösen, sondern damit zugleich das Bild „Schale“ auflösen. | Nowak 2007: 62 | |
Sowohl die „sanfte Schale“, die „seidne Glocke“ als auch der „Rauschrock“ erhalten ihre Spannung durch eine [formkonstruktive]Eigenschaft [Bewegungs]Angezeigtes[geste]Zeichen, die auf der [Drehung um eine freie Mitte]Art_und_Weise beruht. | Nowak 2007: 63 | |
Denn in „Der Seegeist“ aus „Weibliches Bildnis“ werden wir einer starken „Woge“ begegnen, die auf dem Höhepunkt ihrer [synthetisierenden]Funktion [Bewegungs]Angezeigtes[geste]Zeichen erstarrt ist, in dem Moment, in welchem nach symbolistischem Verständnis eigentlich der Umschlag hätte erfolgen müssen. | Nowak 2007: 65 |
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