Annotationsreport Adposition
FEs | Anzahl annotierter FEs |
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BEISPIEL | 6 |
SPRACHE | 2 |
SYNTAKTISCHE_EIGENSCHAFT | 1 |
VERHÄLTNISWORT | 13 |
Relationales Nomen: Adposition von etw. (Etym.) von lat. adpositiō (= Zusatz). Mögliche Restvalenz: Adposition von etw., wobei mit „etw.“ die durch die Adposition zueinander in Bezug gesetzten Größen gemeint sind. Ein Kern-FE für diese Größen wird hier allerdings nicht realisiert, da sich die LE aufgrund des „Fachbegriff-Status“ quasi-sortal verhält.
Die LE wird selbst als Realisierung des FE VERHÄLTNISWORT annotiert, da sie in dem übergeordneten Kontext der Wortarten als solches interpretiert und ebenso verwendet wird. Als weitere zentrale FEs gelten SYNTAKTISCHE_EIGENSCHAFT, das sich auf die für Adpositionen charakteristische Kasusrektion bezieht, sowie SEMANTISCHE_EIGENSCHAFT, das auf die semantische Bestimmung des von der Adposition angezeigten Verhältnisses Bezug nimmt.
Kurzdefinition: Adposition gilt als Überbegriff für Präposition, Postposition, Zirkumposition und Ambiposition. Als eine Art Verhältniswort haben Adpositionen die Funktion, zwei Größen zueinander in Bezug zu setzen, wobei sie vor (Prä-) oder hinter (Post-) dem Bezugswort sowie auch als Klammer (Zirkum-) darum auftreten können. Die unflektierbaren, also unveränderlichen, nicht satzgliedfähigen Adpositionen fungieren als Kopf von Präpositionalphrasen und üben dabei Kasusrektion aus, d.h., sie fordern einen bestimmten Kasus: mit dem Fahrrad (fordert den Dativ), trotz des schlechten Wetters ''(fordert den Genitiv).
Belegstellen & Annotationen | Quellen | Auffälligkeiten |
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Für einen typologischen Vergleich ist dieser Rahmen zu eng abgesteckt. Zunächst einmal müssen wir die Präposition als Ausprägung einer übergeordneten Kategorie [Adposition]Verhältniswort betrachten, die die beiden Unterkategorien ‚Präposition‘ und ‚Postposition‘ umfasst, je nachdem, ob der Nominalausdruck folgt (Präposition) oder dem jeweiligen Ausdruck vorangeht (Postposition). | König/ Nekula 2013: 23 | |
Wir können also je nach Stellung der [Adposition]Verhältniswort zwischen Sprachen mit Präpositionen (Germanisch, Romanisch, Slawisch etc.) und Sprachen mit Postpositionen (Finno-Ugrisch, Turksprachen, Japanisch etc.) unterscheiden (Hagège 2010, Kurzon/Adler 2008). | König/ Nekula 2013: 23 | |
In manchen Sprachen sind beide Formen von [Adpositionen]Verhältniswort zu finden und in anderen wiederum fehlt diese Formklasse völlig. | König/Nekula 2013: 23 | |
Schließlich ist für eine typologische Untersuchung zu [Adpositionen]Verhältniswort auch noch die Frage nach der Existenz und dem Umfang von Kasussystemen relevant. | König/ Nekula 2013: 24 | |
Allgemeinen wird man angesichts der häufig zu beobachtenden Komplementarität zwischen Kasus und [Adpositionen]Verhältniswort weniger [Adpositionen]Verhältniswort in Sprachen erwarten, die ein sehr differenziertes Kasussystem haben, wie z. B. im Ungarischen (21) oder im Finnischen (15). | König/ Nekula 2013: 25 | |
In Sprachen mit einem kleinen Paradigma von Kasusformen konkurrieren [Adpositionen]Verhältniswort [mit bloßem Kasus]Syntaktische_Eigenschaft nicht nur bei der Kennzeichnung von Lokalangaben (Adessive, Inessive, Allative, Elative etc.),7 sondern können auch die Kennzeichnung von syntaktischen Relationen übernehmen, die in Sprachen mit Kasussystemen durch die Kasus Dativ, Akkusativ, Genitiv, Instrumental etc. gekennzeichnet werden (vgl. Französisch, Englisch). | König/ Nekula 2013: 25 | |
In den Fällen, wo in einer Sprache nur eine Teilklasse von Objekten (menschlich, belebt, spezifisch etc.) durch [Adpositionen]Verhältniswort oder andere Markierungen gekennzeichnet wird (Spanisch, Rumänisch, Afrikaans, Persisch), spricht man von differentieller Objektmarkierung. | König/ Nekula 2013: 25 | |
Die vorausgehenden Beobachtungen geben einen Überblick über Aussagen, die z. Zt. aus typologischer Perspektive über [Adpositionen]Verhältniswort gemacht werden können, d. h. über generelle Parameter der Variation und über Konstruktions- und Sprachtypen, die aufgrund dieser Parameter unterschieden werden können. | König/ Nekula 2013: 25 | |
Darüber hinaus macht diese Merkmalanalyse typologisch insofern Sinn, als weitgehend die Universalität der Unterscheidung zwischen Nomen und Verben angenommen wird, während Adjektive und [Adpositionen]Verhältniswort nicht in allen Sprachen anzutreffen sind oder sich nur wenig von den beiden genannten Klassen unterscheiden. | König/ Nekula 2013: 27 | |
[Die als Entsprechungen von deutschem bis aufgeführten] [Adpositionen]Verhältniswort [des Englischen]Sprache werfen interessante Fragen für die Subklassifizierung von temporalen Präpositionen auf. | König/ Nekula 2013: 27 | |
Im Gegensatz zu den genannten früheren Veröffentlichungen wurde diese Diskussion ausschließlich im Zusammenhang mit einem klar eingegrenzten Sprachausschnitt, den [Adpositionen]Verhältniswort, geführt. | König/ Nekula 2013: 27 | |
Die wesentlichen Ergebnisse der vorangegangenen Diskussion, soweit sie die Ausgangsfragestellung betreffen und über die Beschreibung von Typen von [Adpositionen]Verhältniswort und Kontrasten bei Teilsystemen von Präpositionen hinausgehen, lassen sich wie folgt zusammenfassen: | König/ Nekula 2013: 40 | |
Die wörtliche Bedeutung von P. als >Voranstellung< trifft nur bedingt zu, denn nach syntaktischer Stellung unterscheidet man folgende [Adpositionen]Beispiel:[Präposition (in der Stadt)]Beispiel, [Postposition (der Ehre halber)]Beispiel, [Zirkumposition (um der Ehre willen)]Beispiel und [Ambiposition (der Ehre wegen vs. wegen der Ehre)]Beispiel. | Bahr 2010: 5 | Da die LE Adposition als Überbegriff für die LEs Präposition, Postposition, Zirkumposition und Ambiposition gilt, werden diese hier zusammen mit ihren jeweiligen lexikalischen Beispielen mit dem FE BEISPIEL annotiert. |
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